Die Zinserhöhung der EZB trifft die EU-Staaten an der Peripherie hart. Die Finanzierungskosten werden jetzt deutlich zunehmen. Da die meisten bestehenden Immobilienkredite in Irland (zu zwei Drittel), Portugal (zu fast 100%) und Spanien (zu 90%) zu variablen Zinsen vereinbart werden, werden sich jetzt die Kreditzinsen verteuern. Ein um 0,75% höherer Zins bedeutet für einen Haushalt mit einem Kredit von 200'000 Euro eine zusätzliche Belastung von 125 Euro im Monat, berechnet faz.
Rendite Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit (Irland und Portugal), Graph: Laurence Mutkin, Morgan Stanley
Die EZB hat am 7. April den Refinanzierungssatz (main refinancing) von 1,0 auf 1,25% erhöht, aber den Zinskorridor zwischen dem Satz der Spitzenrefinanzierungsfazilität (2,0%, lending facility) und der Satz der Einlagenfazilität (0,50%, deposit facility) bei 150 Basispunkten belassen. Vor der Krise lag die Differenz bei 200 Basispunkten.
Die angeschlagenen Banken sind nach wie vor auf die Liquidität durch die EZB angewiesen, obwohl die Überschussliquidität von 200 Mrd. Euro auf 40 Mrd. Euro zurückgegangen und der EONIA-Satz von 0,35 auf 0,75% gestiegen ist.
Finanzierung via EZB und nationale Zentralbanken (Spanien, Portugal, Griechenland und Irland), Graph: Laurence Mutkin, Morgan Stanley
Die Prämien für Kreditausfallversicherung (CDS) betragen für
Irland: 506 Basispunkte
Portugal: 541 Basispunkte
Spanien: 198 Basispunkte
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