Samstag, 23. April 2011

Zahlen nur reiche Leute Steuern?

Konservative Abgeordnete behaupten oft, dass die reichsten Amerikaner einen unverhältnismässig hohen Anteil an Steuern hätten, während eine grosse Zahl der Amerikaner mit niedrigem Einkommen überhaupt nichts zahle.

Die Behauptung, dass nur reiche Leute Steuern zahlen, ist natürlich eine Lüge, und zwar eine Zombie-Lüge, die immer wieder zurück kommt, egal, wie oft sie durch Beweise getötet wird, wie Paul Krugman es in seinem Blog beschreibt. Es ist richtig, dass die Leute mit Spitzeneinkommen den Grossteil der Bundes-Einkommenssteuer aufbringen. Aber das ist nicht die einzige Steuer. Und während die Einkommenssteuer recht progressiv ist, ist die Lohnsteuer (das ist die andere grosse Bundessteuer) nicht und die Landes- und Kommunalsteuern sind stark regressiv.

Krugman macht in diesem Zusammenhang auf die folgende Abbildung von Citizens for Tax Justice („Bürger für Steuergerechtigkeit“) aufmerksam, in der alle Steuern, Bundes, Landes- und Gemeinde-Steuern zusammengefasst sind:


Blauer Balken: Gesamteinkommen, Grauer Balken: Gesamtsteuern, GraphCitizens for Tax Justice via Prof. Paul Krugman
Anteile an der Gesamtmenge der Steuern, die von jeder Einkommensgruppe bezahlt wurden, waren ähnlich, was ihre Anteile am Gesamteinkommen 2010 betrifft.

Das gesamte System ist überhaupt nicht progressiv, hält Krugman fest. Aber die Leute, die damit haussieren gehen, über die „Lucky Duckies“, die nicht Steuern zahlen, weil ihr Einkommen niedrig ist, wissen es, aber sie versuchen dennoch, uns absichtlich zu täuschen.

PS:
Lucky duckies“ ist ein Begriff, der von Wall Street Journal ab November 2002 mit Bezug auf die Amerikaner, die keine Einkommenssteuer zahlen, weil ihre Einkommen unterhalb der tax line (nach Abzügen und Gutschriften) liegt, geprägt wurde.

Im Übrigen sieht der Anteil der Steuern an Gesamteinnahmen (in % des BIP) bei G7-Ländern wie folgt aus:


G7 Steuereinnahmen in % des BIP (2007), Graph: Prof. Paul Krugman

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