Montag, 25. April 2011

Erwerbsquote: USA versus Europa

Es gibt eine Behauptung, die immer wieder aufgestellt wird, dass Europa sehr unter hohen Steuern leidet. Vor diesem Hintergrund liefert Paul Krugman in seinem Blog via Bob Gordon eine zweckdienliche Abbildung, die einen Vergleich zwischen den USA und Europa zeigt. Viele Leute haben ein Bild von Europa als eine wirtschaftliche Grube des Verderbens mit Millionen von Arbeitnehmern im Haupterwerbsalter, die dank dem Wohlfahrtsstaat untätig herumhocken. Und „da war etwas dran, um dieses Bild vor 15 Jahren. Aber die Dinge haben sich drüben gebessert, während sie sich hier verschlechterten“, beschreibt Krugman. Schon bevor die Great Recession einschlug, hatten die Menschen in der Blüte des Lebens auf beiden Seiten des Atlantiks ebenso gleiche Chance, angestellt zu werden, und an dieser Stelle hat Europa eine bessere Beschäftigungssituation im Haupterwerbsalter als die USA, beschreibt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.


Erwerbsquote gemessen an Altersgruppen im Vergleich zwischen Europa-USA, Graph: Robert Gordon in: „Controversies about Work, Leisure, and Welfare in Europa and the United States“, January, 2010.

Es ist für jung und alt anders. Junge Europäer arbeiten nicht in Teilzeit, weil sie nicht müssen: dank grosszügiger Unterstützung für Studenten-Schüler. Es ist weniger wahrscheinlich, dass sie arbeiten müssen, während sie in der Schulbildung sind. Aber es gibt auch einen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten. Und ältere Menschen gehen früher in den Ruhestand, v.a. dank grosszügigen Leistungen, bekräftigt Krugman.

Das ist nicht ein rundum positives Bild, aber viel besser als viele Amerikaner denken, fasst der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008) zusammen. Ach ja, Kleinunternehmen gedeihen in Europa mehr als in den USA.

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