Sonntag, 10. April 2011

Was sagt das geringe Handelsvolumen am Aktienmarkt aus?

Die Aktienmärkte legen in den USA, aber auch in Europa bei schwachem Volumen weiter zu. Die Grundstimmung scheint optimistisch zu bleiben, obwohl das Gefühl der Verunsicherung nicht vollständig verschwunden ist. Trotz Stressfaktoren wie EU-Schuldenproblematik, Japans Atomkatastrophe, Libyen, weitere Unruhen setzt sich die Erholungsrally bei dünnen Handelsumsätzen fort. Der 10-Tage gleitende Durchschnitt des Volumens an der NYSE ist vergangene Woche auf ein Niveau mit dem typischen Umsatzvolumen des Jahres 2007 getaucht, berichten technische Analysten. Der 12-Monats-Durchschnitt ist auf das Niveau zurückgefallen, was zuletzt im Jahre 2004 beobachtet wurde.  „Hohes Volumen ist i.d.R. notwendig, damit der Bullenmarkt in Takt bleibt“, schreibt Michael Santoli in einem interessanten Artikel in Barron’s. Eine von Santoli zitierte Analystin sagt, dass das Handelsvolumen historisch gesehen die „Waffe der Bullen“ sei, was i.d.R. die Märkte höher treibe. Ein weiterer technischer Analyst ergänzt, dass die Rallies bei dünnen Handelsumsätzen (1987, Ende 1998, 2003) alle mit dünnen Handelsvolumen angefangen hätten.


Standard & Poor’s 500 Index versus Handelsvolumen, Graph: Barry Ritholtz in The Big Picture

Ein geringes Handelsvolumen wie in den vergangenen Wochen sei keine Entschuldigung, dem Aktienmarkt fernzubleiben. In der Tat sei es so, dass der Markt, wenn das Volumen beginne, sinnvoll zuzunehmen, sich oft in die Nähe eines zyklischen Höhepunktes begebe, und zwar in der Notwendigkeit einer Konsolidierung.

Was diese Kommentare andeuten, aber nicht genau schliessen, ist, dass die von der Fed angeregte Rallies tendenziell von Liquidität, nicht von Überzeugung getrieben werden, hebt Barry Ritholtz in seinem Blog hervor. Deswegen sei das Volumen anämisch.

Die Fed hat in all diesen vier Jahren (1987, 1998, 2003 und Anfang 2009) durch eine Kombination aus Zinspolitik mit gelegentlicher Erhöhung der Geldmenge (und/oder Anleihekäufen) im Markt interveniert. Die Aufwärtsbewegung bei pathetischen Umsätzen ist eine Funktion der Fed und das Netzwerk der Banken, Brokers, Hedge Funds und Clearinghäuser für ihre Kunden, die letzlich aufgrund des easy money gedeihen, legt Ritholtz dar.

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