Die ungewöhnlich geringe Refinanzierungsaktivitäten sind zur Zeit angesichts der niedrigen Hypothekenzinsen bezeichnend für die Unfähigkeit vieler Kreditnehmer für die Refinanzierung (entweder aufgrund der engen Kreditbedingungen oder aus Mangel an Eigenheimkrediten), berichtet Zofia Koscielniak, Morgan Stanley in einer aktuell vorgelegten Analyse. Für die rückgängigen Konvexität-Hedging Aktivitäten ist in erster Linie die Fed mit ihrem Bestand an Wohnungsbaudarlehen verantwortlich. Der derzeitige Mangel an Aktivitäten zur Refinanzierung ist daher in diesem Zusammenhang zu sehen, was zugleich den Nachweis für die abnehmende Refinanzierungsfähigkeit liefert. Das bedeutet zugleich weniger negative Konvexität von Hypotheken. Die Konvexität ist gegenwärtig angesichts der niedrigen Refinanzierungsmöglichkeiten im historischen Vergleich niedrig, bemerkt Koscielniak. Dennoch bleibt sie in der Nähe von zyklischen Höchstständen.
Rückgängige Konvexität-Hedging-Aktivitäten, Graph: Zofia Koscielniak, Morgan Stanley
Als Fazit lässt sich festhalten, dass niedrige Refinanzierung weniger Bedarf nach Konvexität bedeutet. Geringere Konvexitätsbedürfnisse implizieren wiederum abnehmendes Volatilitäts-Hedging, wie das „The Interest Rates Tactician“ Team von Morgan Stanley hervorhebt. Ein Grund für den geringeren Konvexität-Bedarf ist, dass die Hypothekenzinsen „range bound“ („range“-gebunden) geworden sind. Das heisst, dass sie sich ausserhalb eines bestimmten Bereichs nicht verirren. Sie pendeln sich m.a.W. innert einer Bandbreite ein. Die Hypothekenzinsen sind zuletzt von 4,88% in der Vorwoche auf nun 4,83% gesunken.
Konvexität bedeutet die Schätzung der Kursveränderung einer Anleihe und/oder eines Anleiheportfolios. Bei der Konvexität von Anleiheportfolios geht es um die Anpassung von Durationsbeziehung bei (kleinen) Änderungen in den Renditen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen