
Geldmengenmultiplikator, Graph: SNB, Quartalsheft 2/2010
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage muss sich in der mittleren Frist im Gleichschritt mit dem gesamtwirtschaftlichen Angebot entwickeln, schreibt die SNB in ihrem Quartalsbericht, damit eine inflationäre oder deflationäre Entwicklung vermieden werden kann. Fällt die Auslastung während einer längeren Zeit unter ihr normales Niveau, so signalisiert dies einen Angebotsüberhang und damit einen fallenden Inflationsdruck. Die Auslastung der Kapazitäten hat sich im ersten Quartal deutlich verbessert. Es handelt sich dabei um einen Anstieg von 77,2% im IV. Quartal auf 80,8% im I. Quartal 2010. Die Kapazitäten in der Industrie sind jedoch immer noch stark unterausgelastet, wie die SNB mitteilt. Alle Methoden zeigen, dass die Produktionslücke (output gap) momentan negativ ist. Die SNB geht davon aus, dass sich das Wachstum des Produktionspotenzials langsam stabilisiert und die Produktionslücke mit der wirtschaftlichen Erholung weiter abgebaut wird.

Produktionslücke (output gap), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2010
Fazit: Solange die Wirtschaft sich in einer Liquiditätsfalle befindet, die aggregierte Nachfrage stockt, die Produktionslücke geöffnet bleibt und der Geldmengenmultiplikator fällt, kann kein Inflationsdruck entstehen. Der rigorose Sparkurs in der Euro-Zone birgt zudem die Gefahr in sich, dass sich die Deflation verstärkt.
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