Robert Skidelsky befasst sich in einem lesenswerten Essay („Keynes und die Sozialdemokratie heute“) in Project Syndicate mit der viel gestellten Frage, ob Keynes „Big Government“ favorisiert und/oder keynesianische Politik notwendigerweise zu „Big Government“ führt? „Seit Jahrzehnten wird der Keynesianismus mit großen sozialdemokratischen staatlichen Maßnahmen verknüpft. Doch John Maynard Keynes’ Verhältnis zur Sozialdemokratie ist komplex“, bemerkt der emeritierter Professor für Politische Ökonomie an der Warwick University. Keynes zeigte, dass die Hauptursache für Arbeitslosigkeit nicht in der Schmälerung der Gewinne durch Arbeiter lag, sondern in den schwankenden Aussichten für private Investitionen in einer ungewissen Welt, erklärt Skidelsky. „Fast die gesamte Arbeitslosigkeit in einem zyklischen Konjunkturrückgang wurde durch die ausbleibende Investitionsnachfrage verursacht“, so Mitglied des britischen House of Lords.
„Daher kam es nicht darauf an, das Kapital zu verstaatlichen, sondern Investitionen zu sozialisieren“, hält Skidelsky fest.
Fazit: Der Staat hat die Pflicht, die Marktkräfte zu ergänzen und zu regulieren.
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