Paul Krugman („Dealing with Chermany“) nimmt sich des deutschen Sparpakets an. Doch vorerst geht er kurz auf den Fall China ein. Peking hat an seiner Politik der massiven Währungsmanipulation nichts geändert. China’s Ausfuhren schiessen durch die Decke, bemerkt er. „Unterdessen kündigt Europa wie wild fiskalische Sparmassnahmen an. Angela Merkel sagt, dass die Haushaltskürzungen Deutschland wettbewerbsfähiger machen werden. Aber im Wettbewerb gegen wen genau?, fragt Krugman rhetorisch. „Ja, Sie kennen die Antwort“, schreibt er weiter: Jeder zählt auf die USA als „Verbraucher of last resort“, der die Einfuhren saugt, dank einem schwachen Euro und einem manipulierten Renminbi. „Während sie (Europa und China) sich auf die USA verlassen, betreiben sie kontraktive Fiskal-Politik. Und sie werden uns belehren, wie unverantwortlich wir sind, weil wir Haushalts- und Leistunsbilanzdefizit aufweisen“, so Krugman.
„Dazu wird es nicht kommen“, beteuert Nobelpreisträger. „Die USA werden sich schützen müssen, indem sie Massnahmen ergreifen“. Zu China: Bereits im April ist uns gesagt worden, dass wir mit dem Argument „Währungsmanipulation“ nicht auf China zeigen sollen. Die Erwachsenen würden es mit China aushandeln. Wie geht’s das eigentlich genau? Krugman hält nicht viel von dem grossen Schritt, Anti-Dumping-Zoll-Massnahmen einzuführen, was manche Risiken bergen würde. Aber er ist der Ansicht, dass es keine annehmbare Option ist, nichts zu unternehmen. Die wirtschaftliche Erholung ist in grosser Gefahr, erklärt er. Wenn aber der Aufschwung stockt, dann wären die Folgen viel schlimmer als eine diplomatische Zänkerei, hält er fest. Es sei wichtig, eine Botschaft an die Deutschen zu senden: „Wir werden nicht zulassen, dass ihr uns die Folgen eurer Bessesenheit der fiskalischen Sparmassnahmen exportiert“. Nett zu sein, funktioniert nicht. Es ist Zeit, zäh zu werden, so Krugman als Fazit.
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