Zunächst die realitätsfremde Schuldenbremse. Nun das Sparpaket mit sozialen Einschnitten. In der Euro-Zone grassieren fiskalpolitische Sparmassnahmen. Paul Krugman ist besorgt darüber, wie Europa sich kaputtsparen will. Denkt jemand ernsthaft über die Auswirkungen auf den Rest der Welt (einschliesslich USA) nach, fragt er in seinem Blog bei NYT. Der Nobelpreisträger verweist in diesem Zusammenhang auf ein Rahmenwerk: Das „Mundell-Fleming-Modell“. Nach diesem Modell hat eine fiskalpolitische Kontraktion in einem Land mit freien Wechselkursen eine weltweite Kontraktion zur Folge. Der Grund ist, dass fiskalpolitische Kontraktion zu niedrigen Zinsen und zur Abwertung der Währung führt, was die Handelsbilanz des fiskalpolitisch rigoros sparenden Landes verbessert, zum Teil die fiskalpolitische Kontraktion ausgleichend. Zugleich wird aber eine Kontraktion auf die ganze Welt übertragen, erklärt Krugman.
Rudi Dornbusch’s Brooking Paper (1976) ging damals durch die Welt, erinnert Krugman. Heute ist die Situation durch die Tatsache, dass die Geldpolitik bei der Null-Grenze angekommen ist, kompliziert. Dennoch scheint viel von dem Transmissionsmechnanismus stattzufinden, argumentiert Krugman. Mit der Euro-Schwäche werden fiskalpolitische Sparmassnahmen zu einem globalen Problem. Krugman findet, dass das immer hässlicher wird. Sein Vorschlag: Die USA müssen darüber nachdenken, wie sie sich vom europäischen Masochismus isolieren können.
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