Wohnungsbaudarlehen sind in Israel im Vorjahr um 13,5% gestiegen, wie die Bank of Israel (BoI) am 24. Mai mitgeteilt hat. Beim Anstieg der Immobilienpreise dürfte es sich um eine spekulative Blase handelt, welche sich gegenüber höheren Zinsen widerstandsfähig verhalten könnte, liess die OECD in einem Bericht vom 26. Mai wissen. Der Schritt, den die BoI vergangene Woche getan hat, Hypothekenkredite an die Kandare zu nehmen, richtet sich danach, die Entwicklung einer Immobilienblase zu verhindern, nicht eine bereits existierende zum Platzen zu bringen, sagte Stanley Fischer, BoI-Gouverneur heute in Israel in einem Referat. Die Aufsichtsbehörde versucht, die Blasen, die sich entwickeln könnten, zu identifizieren, bemerkte Fischer. Die BoI hat vergangene Woche beschlossen, in einer lokalisierten Form eine Blase zu behandeln, die sich im Immobilienmarkt entwickeln dürfte, obwohl wir nicht glauben, dass es eine gibt“, teilte Fischer heute mit.
The Change in Real House Prices, Graph: Bank of Israel Annual Report 2009
Die BoI hat am 24. Mai einen Richtlinienentwurf veröffentlicht, der von Kreditgebern fordert, Rückstellungen für Hypotheken mit einer hohen LTV-Ratio („Loan-to-value“) zu erhöhen, um das Angebot für steigende Hauspreise zu verlangsamen. Die Preise von neuen Wohnungen lagen im März nach Angaben des israelischen Finanzministeriums 21% höher als ein Jahr zuvor. In der heute publizierten Zusammenfassung der Rede des BoI-Gouverneurs Fischer an der 16. Jahrestagung der Israel Economic Association heisst es zudem, dass eine Zentralbank einer kleinen und offenen Volkswirtschaft gegenüber Wechselkursbewegungen nicht gleichgültig sein kann. Es sei möglich, dass die BoI weiterhin ausländische Währungen „nahezu unbegrenzt“ ankauft, obwohl es Kosten und Nutzen zu berücksichtigen gilt. „Wertet sich die Währung auf, kann die Zentralbank die Güter liefern, die der Markt will. Das ist die inländische Währung und die Zentralbank kann dies unbegrenzt tun“, erklärt Fischer.
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