Die Trimmed Mean Inflation verläuft in der Schweiz im Mai mit 0,7% den 4. Monat in Folge unverändert, wie das von der SNB am Montag vorgelegten Statistische Monatsheft Juni 2010 zeigt. Die Kerninflation setzt andererseits ihren abwärtsgerichteten Trend fort. Die Kernrate spiegelt die Preisentwicklung ohne Nahrung, Getränke, Tabak, Saisonprodukte, Energie und Treibstoffe wider. Bei der Berechnung der Trimmed Mean Inflation (Methode des getrimmten Mittelwertes) schliesst die SNB die Güter mit den stärksten Preisschwankungen nach oben und unten (je 15%) aus dem Landesindex der Konsumentenpreise aus.
Schweiz: Konsumentenpreise und Kerninflation, Graph: SNB, Statistisches Monatsheft Juni 2010
Die neue Prognose der SNB zeigt, wie Philipp Hildebrand im Mediengespräch am 17. Juni in Genf mitgeteilt hat, unveränderte Teuerungsaussichten. Neue Daten haben indessen laut SNB zu einer leichten Revision der Inflation in der kurzen Frist nach oben geführt. Das ist aber die Folge eines ölpreisbedingten Basiseffektes. Die Inflation bleibt danach unter 1% bis zum II. Quartal 2011, weil (a) der genannte Basiseffekt sich abschwächt und (b) die Produktion unter ihrem Potenzial verharrt. SNB-Präsident Hildebrand hält zwar inzwischen das Deflationsrisiko für „weitgehend verschwunden“. Aber es ist Fakt, dass die Kerninflation nach wie vor rückgängig ist. Der sinnlose Sparkurs Deutschlands wird sich bremsend auf die schweizerische Exporttätigkeit auswirken. Der Haupthandelspartner der Schweiz ist die EU. Rund 80% aller Einfuhren stammen aus EU-Ländern, während 60% der Schweizer Exporte in die EU gehen. Wenn Deutschland 80 Mrd. Euro weniger ausgibt, wird man das auch in der Schweiz spüren. Falls die Abwärtsrisiken sich verstärken, könnte die Deflationsgefahr über eine Aufwertung des Franken wiederaufflammen.
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