Der
„Sequester“ (Budgetkürzungen) ist
eine der schlimmsten politischen Ideen in der Geschichte des Landes, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten
Kolumne („Sequester of Fools“) am
Freitag in NYTimes.
Der
an der University of Princeton
lehrende Wirtschaftsprofessor erklärt, wie es passieren konnte: Die
Republikaner engagieren sich für eine noch nie da gewesenen Geiselnahmen, wo
sie drohen, Amerika in Zahlungsunfähigkeit zu schicken, indem sie sich weigern,
die Schuldenobergrenze (debt ceiling)
zu erhöhen, es sei denn, Präsident Obama lässt sich auf einen „Grand Bargain“ ein, und zwar nach
Gutdünken der GOP. Obama ist leider nicht standhaft geblieben. Stattdessen
versucht der Präsident, Zeit zu kaufen.
Und
irgendwie haben beide Seiten beschlossen, dass der Weg, Zeit zu kaufen, die
Schaffung einer fiskalischen Weltuntergangsmachine (doomsday machine) wurde, was dem Land grundlos Schaden hinzufügen
würde, durch Ausgabenkürzungen, bis ein Grand Bargain (grosse Übereinkunft
zum Abbau des Haushaltsdefizits) erreicht wird. Es gibt aber keinen Bargain und die Doomsday Machine erlischt am Ende der nächsten Woche.
Aber
das ist Wasser unter der Brücke, so Krugman. Die Frage ist, wer einen besseren
Plan für den Umgang mit den Auswirkungen dieses gemeinsam verschuldeten Fehlers
hat.
Leider
schlägt keine Partei vor, dass wir das Ganze einfach abblasen lassen. Aber der
Vorschlag der Demokraten im Senat bewegt sich zumindest in die richtige
Richtung, die verheerendsten Ausgabenkürzungen mit Steuererhöhungen für die
Wohlhabenden zu ersetzen und die Austeritätsmassnahmen aufzuschieben, sodass die
Wirtschaft vor Schaden geschützt wird.
Die
Republikaner im Repräsentantenhaus möchten anderseits alles, was in Sachen
Sequester (drohende Zwangskürzungen im Haushalt) schlecht ist, nehmen und noch
schlechter machen: Die Kürzungen im Verteidigungsbudget sollen abgebrochen
werden, was laut Krugman im Grunde genommen viel Verschwendung und Schwindel
beinhaltet. Und dann sollen die Beihilfen für Amerikas bedürftigsten Bürger
gravierend gekürzt werden.
Dies
würde für das Land ein Doppelschlag bedeuten. Das Wirtschaftswachstum würde
verringert und die Ungerechtigkeit würde gleichzeitig erhöht, hält Krugman
fest.
Wie
immer wollen viele Experten die Sackgasse als eine Situation abbilden,wo beide
Parteien Schuld sind, und wo beide Seiten nachgeben sollten. Aber es gibt hier
in der Tat keine Symmetrie. Eine Mitte-Lösung würde vermutlich eine Mischung
aus Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen beinhalten. Das ist ja gerade das,
was die Demokraten nahelegen, während die Republikaner unnachgiebig sind, dass
es nur Kürzungen geben müsse. Und im Angesichts der von Republikanern
vorgeschlagenen Ausgabenkürzungen wäre es noch schlimmer als unter dem Sequester.
Es ist schwer, einzusehen, warum die Demokraten darüber verhandeln sollen,
anstatt nur den Sequester passieren zu lassen, unterstreicht Krugman.
Die gute Nachricht ist,
dass der Sequester im Vergleich mit den letzten beiden selbstverschuldeten
Krisen relativ kleine Kartoffeln bedeutet. Aber das drohende Chaos bleibt ein
Denkmal für die Macht der wirklich schlechten Ideen. Ideen, wo von das ganze
Washington Establishment irgendwie überzeugt war, dass es sich dabei um tiefe
Weisheit handeln würde.
1 Kommentar:
Die Abhängigkeit eines jeden Schuldners ist die Tatsache das er ein Schuldner ist der Zins und Zinsenzins an einen, meist unersättlichen Gläubiger bezahlt.
Diese meist ein lebenlang.
Tom5760
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