Paul De Grauwe hat neulich in Zusammenarbeit mit Yuemei Ji eine ausgezeichnete Analyse („Panic-driven austerity in the
Eurozone and its implications“) vorgelegt, worin aufgezeigt wird, wie die
harsche Austeritätspolitik eine tiefe Rezession in den betreffenden Ländern
ausgelöst hat.
Eine
interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, wie die Austeritätspolitik eigentlich
gemessen werden kann? Es ist nämlich knifflig, Austeritätsmassnahmen zu messen.
Man kann sich nicht einfach auf die Daten im Hinblick auf die Haushaltsüberschüsse
und –defizite stützen, weil sie durch den Zustand der Wirtschaft betroffen
sind, wie Paul Krugman in seinem Blog bemerkt.
Man
kann aber“ konjunkturbereinigte“ Haushaltssalden benutzen, welche solche
Effekte berücksichtigen sollten, worauf Krugman in der Vergangenheit
hingewiesen hat. Es ist besser. Aber diese Zahlen hängen von Schätzungen des
Produktionspotenzials (potential output)
ab, die wiederum von konjunkturellen Entwicklungen betroffen sind.
Die
beste Methode wäre wohl, direkt auf wirtschaftspolitische Änderungen zu achten.
Und es stellt sich heraus, dass der IWF solche Daten bereitstellt, als ein Teil des potenziellen BIP, für ausgewählte
Länder von 2009 bis 2012.
Was
Krugman gestützt darauf gemacht hat, ist diese Schätzungen (horizontale Achse)
gegen Änderungen des realen BIP von 2008 bis 2012 (vertikale Achse)
zusammenzutragen.
Hier
ist, was sich daraus ergibt:
Austerität
und Wirtschaftswachstum, Graph: Prof. Paul Krugman
Der
implizierte Multiplikator ist 1,2
und R im Quadrat ist 0,84.
Im
normalen Leben würde ein Ergebnis wie dieses wie eine überwältigende
Bestätigung der Proposition in Erwägung gezogen, dass die Austerität grosse
negative Auswirkungen hat. Ja, man kann sich kunstvolle Geschichten ausdenken,
wie es schief gehen könnte.
Aber es ist sicher, zu
sagen, dass das, was wir hier sehen, ein Argument dafür ist, wo konkurrierende
Theorien unterschiedliche Prognosen liefern: Die Prognosen einer Theorie
erweisen sich als vollkommen falsch, während die der anderen Theorie völlig
bestätigt werden. Aber wo die Anhänger der gescheiterten Theorie es aus
politischen und ideologischen Gründen zurückweisen, die Fakten zu akzeptieren,
fasst Krugman zusammen.
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