(Nur für Streber)
Menzie Chinn befasst sich in seinem Blog mit der aktuellen
Veröffentlichung des CBO (Congressional Budget Office) über
das Produktionspotenzial (potential GDP).
Die
Forschungsarbeit („The Budget and Economic Outlook“) des
CBO zeigt, dass der Prozess für die Schrumpfung der Produktionslücke in
Verbindung mit der jüngsten Schätzung der Wirtschaftsleistung (BIP) anhält.
Da
die Produktionslücke per IV. Quartal 2012 6,1%
beträgt, legt Chinn nahe, zu
überprüfen, wie die politischen Entscheidungsträger über die Multiplikatoren (fiscal multiplier) nachdenken. Die neuere Forschung deutet nämlich im
Konsens auf grössere fiskalische Multiplikatoren hin.
US
Produktionslücke (output gap), Graph: Prof. Menzie Chinn
6,1%
per IV. Q. 2012
Produktionslücke = BIP - geschätztes gesamtwirtschaftliches Produktionspotenzial
Vielleicht
die wichtigste Erkenntnis aus den Debatten über die Fiskalpolitik während und
nach der Great Recession ist, dass
der Multiplikator entscheidend von der Durchführung der Geldpolitik abhängt,
unterstreicht der an der Wisconsin
University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Viele
der früheren Studien sind davon ausgegangen, dass die Auswirkungen der
Fiskalpolitik in verschiedenen Beschaffenheiten der Wirtschaft homogen gewesen sind. Die jüngste
Forschung versucht jedoch, diese Annahme zu entspannen.
Die
Nachfrageseite-Interpretation des Multiplikators hängt von der Möglichkeit ab,
dass zusätzliche Faktoren der Produktion zum Einsatz gebracht werden, wenn die
Nachfrage sich erholt. Wenn aber die Produktionsfaktoren eingeschränkt sind,
während die wirtschaftliche Flaute abklingt, dann könnte man Asymmetrie im
Hinblick auf den Muliplikator in Betracht ziehen, erklärt Chinn.
Multiplikatoren
im historischen Verlauf, Graph: Alan Auerbach
und Yuriy Gorodnichenko, University of California, Berkeley in: Measuring the Output Responses to Fiscal Policy, August 2010.
Die
schattierten Bereiche stellen Rezessionen (per Definition von NBER) dar. Die
durchgehende schwarze Linie ist der kumulative Multiplikator. Der Zeit
Index h ist in Quartalen angegeben. Die blauen gestrichelten Linien
repräsentieren das 90% Vertrauen Intervall. Der Multiplikator verkörpert das
Feedback vom Schock G bis zum Konjunkturzyklus Indikator z. In jedem Fall
entspricht der Schock einem Prozent Anstieg in Staatsausgaben.
Es
gibt hauptsächlich zwei Beobachtungen: (1) Es ist interessant, dass viele Arten
von Wirtschaftsmodellen, einschliesslich von DSGEs, grössere Multiplikatoren
angeben als die Forschung bisher (vor der Liquiditätsfalle) angedeutet hat. (2)
Angesichts der grösseren Multiplikatoren dürften die negativen Auswirkungen restriktiver
Fiskalpolitik viel grösser sein als bisher auf der Grundlage der
konventionellen Multiplikatoren-Schätzungen erwartet wurde.
Fazit: Da die Produktionslücke
geöffnet bleibt, bedarf es einer expansiven Fiskalpolitik. Die
Ausgabenkürzungen sind fehl am Platz.
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