Sonntag, 10. Februar 2013

Cash-Vorräte und Makroökonomie


Während Paul Krugman sich um die makroökonomischen Auswirkungen des Cash-Bergs von Unternehmen Sorgen macht, versteht Tyler Cowen die Bedenken nicht.

„Ich bin verwirrt durch diese Argument, schreibt der an der George Mason University lehrende Wirtschaftsprofessor. Er würde es verstehen, obwohl er es nicht ganz akzeptieren würde, wenn Unternehmen das Bargeld im Schrank verstauen würden.

„Stattdessen scheinen grosse Unternehmen das Geld so schnell wie möglich zu investieren.  Es kann in die Bank gebracht werden und dann als Kredit verliehen. Es kann damit Commercial Papers gekauft werden, was Investitionen ankurbeln würde. Wenn es ein Problem gibt, ist es, weil niemand besonders attraktive Investitionsmöglichkeiten in grosser Menge sieht“, so Cowen.

Warum fehlen aber Investitionsmöglichkeiten? Könnte einer der Gründe sein, dass ein zu hoher Bruchteil des Volkseinkommens in Unternehmensgewinne kanalisiert wird, als dass die Haushalte geneigt sind, es auszugeben? Wo Cowen Mühe hat, ist alle Teile in einer echten makroökonomischen Art gleichzeitig zu sehen, bemerkt Peter Dorman im Blog econospeak dazu.

Das Problem ist nicht, dass die Unternehmen keine Möglichkeit finden, das Geld endgültig zu investieren, sondern zu viel Unternehmen-Geld selbst eine Sogwirkung auf die Nachfrage auf der Höhe der Investitionen entfaltet. Das Fazit ist nicht, dass das Geld in Schränken verschwindet, sondern dass das Volkseinkommen niedriger ist als es sonst wäre, erklärt Dorman weiter.

Die Tatsache ist, dass es viel mehr Tyler Cowen auf der Welt gibt als Paul Krugman, was ein Grund ist, warum es so schwierig wird, eine vernünftige Diskussion über die makroökonomische Politik zu führen.

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