Ryan Avent hat in einem lesenswerten Artikel
(„The austerity is real“) in The Economist kürzlich darauf
hingedeutet, dass einige Ökonomen behaupten, dass weit
und breit keine Ausgabenkürzungen durch die
öffentliche Hand zu sehen ist.
Es
ist aus Sicht der Ökonomen, die vor einer verfrühten Umsetzung der
Austeritätspolitik warnten, natürlich frustrierend, zur Kenntnis zu nehmen, dass
diejenigen, die von Anfang an „expansionary
austerity“ forderten, nun plötzlich dazu übergehen, lakonisch festzuhalten:
„Welche Austerität? Es findet doch keine Austerität statt!“ Obwohl es sich unterdessen
herausgestellt hat, dass die Austeritätspolitik die Erholung der Wirtschaft
untergräbt.
Es
ist, wie Paul Krugman in seinem Blog erklärt, so dass die Bundesstaaten und Kommunen in den USA mehr
oder weniger gehalten sind, ausgeglichene Haushalte zu präsentieren. Die
Bundesverwaltung hingegen hätte aber mehr Hilfe leisten können und sollen.
Man
kann also argumentieren, dass es eine politische Entscheidung war, dass die
Bundesstaaten und Kommunen Gürtel enger schnallen. Die gesamten Staatsausgaben zeigen
andererseits, dass der Anteil der Ausgaben am Produktionspotenzial heute weniger
als 1% höher liegt als vor der Rezession. Es wird also doch Austeritätspolitik
in den USA betrieben.
Die
gesamten Staatsausgaben als Anteil am Produktionspotenzial, Graph: Prof. Paul Krugman
In
diesem Zusammenhang gilt es ausserdem in Erwägung zu ziehen, wie schwer die
privaten Ausgaben nach dem Platzen der Immobilienblase betroffen sind. Krugman liefert
dazu die folgende Abbildung.
Private
Investitionen als Anteil am Produktionspotenzial, Graph: Prof. Paul Krugman
PS: Im Übrigen
ist der Aufwärtsknick am rechten Ende der Kurve die in diesen Tagen viel
beschworene Erholung im Wohnungsmarkt.
Nicht
vergessen darf man zudem, dass die privaten Ersparnisse inzwischen erheblich gestiegen
sind und die Unternehmen Haufen Cash horten.
Die
private Nachfrage ist also schwer angeschlagen in Folge der Immobilien
Schulden-Blase, während die Ausgaben der Regierung kaum höher liegen als auf
der Höhe der soeben genannten Blase. Und die Konjunktur läuft nach wie vor
schleppend.
Welche
Ausgaben sollen aber steigen, um mittels Austerität die Erholung der Wirtschaft voranzubringen? Unternehmen investieren im Angesicht der schwachen Nachfrage nicht.
Die Konsumenten sind damit beschäftigt, Schulden abzubauen. Wo soll die
Nachfrage herkommen?
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