(Nur für Streber)
Die
japanische Notenbank (BoJ: Bank of
Japan) hat in den vergangenen Wochen angetrieben
durch die neue japanische Regierung mit Nachdruck hervorgehoben, die easy-money-Politik nach Kräften fortzufahren.
Die unmittelbaren Folgen sind bereits erkennbar:
(1) Die
Inflationserwartungen sind gestiegen,
(2) Die
Realzinsen sind gesunken,
(3) Der
Yen hat sich abgewertet.
FT Alphaville deutet heute darauf hin, dass Masaaki Kanno in einem Artikel („The problems with Japan’s economic experiment“) in FT
so argumentiert, dass der relative Erfolg von Abenomics in Japan eine
Abweichung im Hinblick auf die Erwartungen zwischen den Devisen- und
Anleihemärkten widerspiegele.
Kanno
hält m.a.W. die „asymmetrische Reaktion“ in den Märkten für rätselhaft. Dabei
gibt es nichts Rätselhaftes in dieser Konstellation, wie Paul Krugman in seinem Blog in den vergangenen Jahren mehrfach erläutert hat.
Steckt
die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle,
liegen die Zinsen auf der Null-Grenze (zero
lower bound), wo die herkömmliche Geldpolitik an Zugkraft verliert. Die
nominellen Zinsen können nicht unter Null fallen. Sie können nur steigen, womit
sie aber eine Art „matschigen Boden“ auch unter die langfristigen Zinsen
setzen, was sie über der Marke von Null Prozent hält.
Angesichts dieser
Einschränkung ist es nicht zu erwarten, dass die langfristigen Zinsen im selben
Ausmass wie die Inflationserwartungen ansteigen, zumal die BoJ signalisiert, die
Zinsen in naher Zukunft nicht erhöhen zu wollen.
Die langfristigen Zinsen entsprechen dem Durchschnitt der erwartenen kurzfristigen Zinsen in
Zukunft. Die kurzfristigen Zinsen wiederum reflektieren den gegenwärtigen Zustand
der Wirtschaft. Erholt sich die Wirtschaft, erhöht die BoJ die (kurzfristigen) Zinsen.
Verschlechtert sich die Konjunktur, hält die BoJ die Zinsen nahe Null.
Das impliziert,
dass der Term Spread (d.h. Laufzeitprämie) immer positiv sein muss. Der Spread bleibt jedoch
sehr klein, weil die Marktteilnehmer erwarten, dass die BoJ die Zinsen angesichts
der schwer angeschlagenen Wirtschaft noch lange nahe Null beibehält. Folglich
bleiben die langfristigen Zinsen etwas höher als die kurzfristigen Zinsen, die
wie gesagt nicht unter Null Prozent fallen können und von jetzt an erwartungsgemäss
nur noch steigen können.
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