Die
US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2012 erstmals seit dreieinhalb Jahren
geschrumpft. Für die Wachstumsschwäche sind v.a. rückläufige Staatsausgaben
verantwortlich. Aber auch der Lageraufbau war rückläufig.
Wie
aus der ersten Schätzung des Handelsministeriums am Mittwoch ausgeht, ist das BIP mit einer Jahresrate von 0,1% zurückgegangen. Die Fed sagte dazu, dass Wirtschaftswachstum
zum Jahresende „eine Pause eingelegt“ hat. Die zweite BIP-Schätzung wird auf
breiterer Datenbasis am 28. Februar veröffentlicht. Es ist möglich, dass es
Überraschungen gibt.
Paul Krugman liefert in seinem Blog die folgende Abbildung. Was man sieht, ist, dass die Staatsausgaben
während der Rezession von 2001 (Bush
Regierung) gestiegen sind. Während der Great Recession von 2008 (Obama Regierung) hingegen sind die Staatsausgaben drastisch
gesenkt worden.
Der
Vergleich des Verlauf des Konjunkturzykluses (Bush vs Obama) zeigt, welche
wichtige Rolle die Ausgaben der öffentlichen Hand für Güter und
Dienstleistungen spielt, während die Wirtschaft schwer angeschlagen ist. Die
Ausgaben des Staates für Medicare und
Social Security sind zwar bedingt
durch die Krise gestiegen, aber die Ausgaben für andere Sachen beispiellos
geschrumpft. Das ist auf die Fiscal
Austerity zurückzuführen, worauf die GOP ständig drängt.
Reale
Konsumausgaben und Investition des Staates in den USA, Graph: Prof. Paul Krugman
Die
Fiscal Austerity macht also den
Unterschied aus. Die Arbeitslosigkeit wäre heute nicht über 6%. Es ist aus
politischer und menschlicher Sicht eine Katastrophe, dass die Arbeitslosigkeit
immer noch so hoch verläuft.
US
BIP Daten, Graph:Ted Wieseman &
David Greenlaw, Morgan Stanley
PS:
Schuldenstandsquote
(debt-to-GDP ratio) ist mathematisch
gesehen ein Bruch: Netto-Schulden dividiert durch das BIP. Die Schuldenquote der
öffentlichen Hand kann reduziert werden, wenn der Nenner (d.h.
Wirtschaftsleistung) erhöht wird. Oder dadurch, dass der Zähler (d.h.
Schulden) reduziert werden.
Aber auch die Inflation wäre eine Möglichkeit, den
Nenner zu erhöhen, da es sich dabei um eine nominale Grösse handelt. Der
Anstieg der Schulden ist daher aus keynesianischer Sicht kein Drama, da das Problem
durch das künftige Wachstum gelöst wird.
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