Joseph Gagnon bezeichnet in einem Interview („Es braucht Strafzölle gegen die Schweiz“)
mit der Finanz & Wirtschaft die Festlegung eines Mindestkurses von 1,20 Franken pro Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) als „aggressiven Akt“.
Der
Ökonom
im Dienste von Peterson Institute for
International Economics (PIIE)
fordert, ohne mit der Wimper zu zucken, andere Länder, v.a. die Kernstaaten der
Euro-Zone auf, drastische Massnahmen zu ergreifen. Die anderen sollen im
grossem Umfang Schweizer Franken kaufen und entsprechende Strafzölle gegen die Schweiz verhängen.
Dies
ist sicherlich keine makroökonomische, sondern eine demagogische Aussage.
Ein
Abwertungswettlauf der Währungen (competitive
devaluation) ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber die
unkonventionelle Geldpolitik, wie sie von der SNB und/oder von BoJ in einer
Liquiditätsfalle durchgeführt wird, als „Währungskrieg“ zu bezeichnen, müsste
nachgewiesen werden, dass die beiden Ländern sich nach Kräften bemühen, durch
die Verringerung des nominalen Wechselkurses, während die Inflation davon
unbetroffen bleibt, für sich einen Konkurrenzvorteil im internationalen Handel
zu verschaffen.
Solange
daraus kein anhaltender Verlust im Hinblick auf den freien Handel im Verhältnis
zur industriellen Produktion entsteht, kann von einem Währungskrieg
keine Rede sein.
Die schlimmste Option ist
daher ein direkter Schutz des Handels via Wechselkurs-Kontrollen und Vergeltungsmassnahmen
wie Strafzölle und Einführung von Quoten, wie Gavyn Davies in einem lesenswerten Artikel („Who is afraid of currency wars?“) in seinem Blog bei FT darlegt.
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