Paul Krugman schreibt in seiner lesenswerten Kolumne („Rubio and the Zombies“) am Freitag in NYTimes bedauernd, dass Obamas Rede zur Lage der Nation nicht sehr
interessant war.
Auf der
anderen Seite war die von der GOP ausgetragene Antwort durch den Senator Marco Rubio, Florida darauf sowohl
interessant als auch aufschlussreich, unterstreicht der an der University of Princeton lehrende
Wirtschaftsprofessor. Rubio war ein aufgehender Stern. Was wir am Dienstag
erfuhren, war, wie Zombie Economics Rubios
Gehirn gefressen hat.
Wie ist die
Wirtschaft aber in diesen Schlamassel geraten?
Die
Finanzkrise von 2008 und ihre schmerzhaften Folgen waren ein grosser Schlag ins
Gesicht der freien Marktwirtschaft, beschreibt Krugman weiter. Anstatt aus
dieser Erfahrung zu lernen, haben viele es vorgezogen, die Geschichte neu zu
schreiben. Jedes Stück dieser revisionistischen Geschichtsschreibung wurde im
Detail widerlegt. Nein, der Staat hat die Banken nicht gezwungen, an diese
Menschen Kredit zu vergeben. Nein, die staatlich gestützten Kreditgeber waren
nicht verantwortlich für den Anstieg der riskanten Hypotheken.
Die Zombies
watscheln aber weiter herum. Und Rubio hat es am Dienstag Abend auf den Punkt
gebracht: „In der Tat war eine der Hauptursachen für den jüngsten Abschwung
eine Immobilienkrise durch rücksichtslose Politik des Staates“.
Ja, das ist
die komplette Zombie, wie Krugman hervorhebt.
Wie wurde
auf die Krise reagiert?
Vor vier
Jahren bestanden rechtsorientierte Wirtschaftsanalysten darauf, dass das Deficit Spending Arbeitsplätze zerstören
und die Zinsen durch die Decke schiessen lassen würde. Das Richtige sei, so
hiess es, den Haushalt auszugleichen, auch während die Wirtschaft noch schwer angeschlagen
war.
Diese Ansicht
war natürlich trügerisch. Tatsächlich sind die Zinsen nicht angestiegen. Ganz
im Gegenteil markieren sie heute einen historischen Tiefstand. Und die Länder,
die die Staatsausgaben gekürzt haben, stehen einem scharfen Verlust von
Arbeitsplätzen gegenüber. Selten bekommt man einen so klaren Test der
miteinander in Konkurrenz stehenden wirtschaftspolitischen Ideen. Und die Ideen
aus der rechten Seite des rechten Spektrums der Politik sind damit kläglich
gescheitert.
Aber die
Zombies watschelnd immer noch herum. Und Rubio
sagt, dass „jeder Dollar, den die Regierung als Kredit aufnimmt, Geld ist, das
nicht investiert wird, um Arbeitsplätze zu schaffen“. Und die Unsicherheit, die
durch die Staatsverschuldung ausgelöst werde, ein Grund sei, dass vielen
Unternehmen sich mit Investitionen zurückhalten.
Das
Ergebnis: Zombies: 2 – Realität: 0.
Im Fairness
zu Rubio: er hat nicht etwas anders gesagt als alle anderen von seiner Partei
sonst immer erzählen. Aber das ist es ja, was so beängstigend ist, erklärt Krugman
weiter.
Die eine der
zwei grossen Parteien Amerikas hat damit den Absturz ihrer ökonomischen Doktrin
erlebt und sich zwei mal die Finger verbrannt. Zuerst im Vorfeld der Krise. Und
dann im Nachspiel. Doch hat diese Partei nichts daraus gelernt. Offensichtlich
glaubt sie daran, dass alles gut wird, wenn sie daran festhält, die alten
Parolen immer wieder auszurufen, aber lauter.
Es ist ein beunruhigendes
Bild, und zwar eins, welches für das Land nichts Gutes ahnen lässt, fasst
Krugman als Fazit zusammen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen