Nun erklärt
auch Paul Krugman in seinem Blog, was er davon hält: Es ist ein Missverständnis und es wäre sehr
schlecht, wenn die politischen Entscheidungsträger das Ganze ernst nehmen
würden.
Was die
Leute, über Währungskriege aus der Vergangenheit zu wissen zu denken, ist in
der Tat nicht wahr: jeder verwendet laut Krugman eine Phrase-Kombination wie „Protektionismus
und Abwertungswettlauf“, um den vermeintlichen Teufelskreis der 1930er Jahre zu
beschreiben.
Barry Eichengreen hat oft darauf hingewiesen, dass diese wirklich nicht
zusammenpassen. Wenn Land A und Land B in einen „um Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Zolltariff-Wettstreit geraten, wird am Ende der Handel eingeschränkt. Wenn beide Länder
versuchen, die eigene Währung herunterzureden, wird das Ergebnis am Schluss so
sein, dass die beiden Länder sich wieder dort finden, wo sie angefangen haben.
Und in der
Realität ist das Ganze, was nun als „currency
wars“ genannt wird, fast sicher ein Netto-Plus für die Weltwirtschaft,
betont Krugman weiter. In den 1930er Jahren war es so, dass die Länder ihre
goldene Fesseln losgeworden sind: sie haben nämlich den Goldstandard verlassen,
was ihnen erlaubt hat, eine expansive Geldpolitik zu betreiben.
Heute gilt dies
nicht. Aber was Japan, die USA und Grossbritannien machen, ist in der Tat der Versuch, einer expansiven
Geldpolitik zu folgen, und zwar mit Währungsabwertung als Nebenprodukt. Was die
Welt braucht, ist expansive Wirtschaftspolitik. Warum soll es also schlecht
sein?
Es stimmt,
fügt Krugman hinzu, dass Europa unter einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit leidet.
Aber es gibt eine Antwort darauf: gleichtun. Und die EZB soll sich auch einer
expansiven Geldpolitik annehmen. In der Tat wäre es für alle gut, wenn die
Angst vor einem überbewerteten Euro die währungspolitischen Falken der EZB zuwiderlaufen
würde.
In Sachen
Abwertung gilt es, dass das einzige, wo vor wir Angst haben müssten, die Angst
selbst ist.
Barry
Eichengreen fasst es in einem vor rund vier Jahren in the The Guardian veröffentlichten Artikel
(„Competitive devalutation to the rescue“)
so zusammen, dass wir künftige Schuldzuweisungen („beggar-thy-neighbour policy“) vermeiden könnten, wenn die G20 ihre
geldpolitischen Massnahmen miteinander abstimmen würde.
Auch die gegenwärtige Analyse
(„Currency War or International Policy
Coordination“) des an der University
of California, Berkeley lehrenden Wirtschaftsprofessors ist unbedingt
lesenswert.
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