Donnerstag, 1. Dezember 2011

Swap-Abkommen: Was soll die Fed weiter tun?

Die New York Times (Room for Debate) befragt vor dem Hintergrund der Liquiditäts-Swap Abkommen vier renommierte (Mark Thoma, Dean Baker, Arnold Kling  und Edward Harrison) Ökonomen in einer Runde, was die Fed demnächst tun soll.

Die Entscheidung der Fed und fünf anderer Zentralbanken, die Verfügbarkeit von US-Dollar zu erleichtern,  war notwendig, um sicherzustellen, dass die Banken in Europa über die Liquidität verfügen, die sie benötigen, um ihre Operationen zu finanzieren, und die Kreditaufnahmekosten für die Verbraucher und die Unternehmen niedrig zu halten, schreibt Mark Thoma.

Höhere Finanzierungskosten verringern den Konsum und die Investitionen und belasten die europäische Wirtschaft zusätzlich, was auch für die USA negative Spillover-Effekte hätte, hebt der an der University of Oregon lehrenden Wirtschaftsprofessor hervor.

Darüber hinaus nehmen viele Banken Kredite in den USA auf. Die koordinierte Aktion hätte also auch Auswirkungen auf die Kreditkosten für US-Unternehmen und die Verbraucher.

Da diese Darlehen zwischen den Zentralbanken vergeben werden als zwischen den einzelnen ausländischen Banken, gibt es sehr wenig Risiko für die US-Steuerzahler, erklärt Thoma. Wenn z.B. die Fed einen Kredit an die EZB gewährt, und die EZB das Geld weiter als Kredit an eine Bank leitet, was schliesslich ausfällt, ist die EZB dafür verantwortlich, nicht die US-Notenbank. Die EZB ist immer noch verpflichtet, das Darlehen an die Fed vollständig zurückzuzahlen.

Man darf sich aber keinen Illusionen hingeben: Die Liquiditäts Swap Abkommen lösen keines der Probleme Europas. Die Aktion erleichtert die Bedingungen an den Finanzmärkten und erweitert die Liquidität. Die Währungs Swap Vereibarungen sind kein Ersatz für die schwierigen Entscheidungen, die die EZB treffen muss, um die Probleme anzugehen, legt Thoma dar.

Eines der besten Dinge, die Europa tun könnte, ist die Ansteckungsrisiken für die USA zu verringern, indem die EZB ernsthaft die Rolle als lender of last resort übernimmt und beginnt, die Schuldtitel der Staatsanleihen der von der Insolvenz bedrohten Mitglieder in der Eurozone zu kaufen, argumentiert Thoma.

Die Aktion der Fed von gestern war das Beste, was die Fed tun konnte, um die USA vor den Folgen der mangelhaften Aufgabenerfüllung durch die EZB zu schützen. Die EU und die EZB hätten laut Thoma nun etwas mehr Zeit, zu handeln.

PS:
Ferner erläutert Mark Thoma in einer lesenswerten („Will the Fed’s move to help Europe hurt the US?”) Q&A (Fragen & Antworten) in CBS Money Watch, was die Liquiditäts Swap Vereinbarungen im allgemeinen bedeuten.

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