Mittwoch, 21. Dezember 2011

Wie sind Null-Zinsen zu bewerten?

Bill Gross vertritt in einem etwas wunderlichen  Meinungsartikel („The ugly side of ultra-cheap money“) in FT die Ansicht, dass niedrige Zinsen der Wirtschaft schaden. Das ist ein Argument, welches Gross, CIO von Pimco bereits seit einer langen Zeit vorträgt. Was ist davon zu halten?

Paul Krugman bemerkt dazu in seinem Blog, dass er Gross Argumentation nicht verstehe und er denke, dass Gross es selbst nicht versteht.

Was der Manager von Pimco Fonds zu sagen scheint, ist, dass niedrige Zinsen Kreditvergabe entmutigen und daher die Gelder knapper machen, als es der Fall wäre, wenn die Zinsen höher lägen: „An der Null-Untergrenze verfolgen Banken nicht mehr aggressiv das Ziel, Einlagen zu sammeln, weil sie es schwer haben, das Geld anzulegen“, beschreibt Gross.

Aber es gibt Nichts, was die Banken davon abhält, Kredite zu profitablen Sätzen zu vergeben, an Unternehmen, die mehr Kredit wollen. Die Null-Grenze bezieht sich nur auf sichere Vermögenswerte (wie z.B. Staatspapiere). Der Zinssatz auf Null ist nicht eine Preisobergrenze. Es ist, was passiert, wenn Sie die Renditen auf sichere Anlagen so niedrig wie möglich drücken, genau genommen, um die Menschen zu ermutigen, stattdessen andere Dinge zu kaufen, erklärt Krugman.


Fed Funds Effective Rate, Graph: FRED, Fed St. Louis

Gross scheint sich der Gruppe der Leute angeschlossen zu haben, die die derzeitigen niedrigen Zinsen als etwas Unnatürliches sehen, als das Ergebnis der Wirtschaftspolitik, die den Markt verzerrt, , beschreibt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor.

Aber es ist eigentlich ganz klar, dass der „natürliche“ Zinssatz im Sinne der Ökonomen negativ ist. Der „natürliche“ Zinssatz ist der Satz, der die geplanten Einsparungen auf Vollbeschäftigung mit den geplanten Investitionen in Einklang bringen würde.

Die Null-Untergrenze ist laut Krugman in der Tat eine Preisuntergrenze als eine Preisobergrenze, erzwungen nicht durch das Gesetz, sondern durch die Tatsache, dass die Menschen immer nur Barmittel halten wollen.

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