Es gibt eine Forschungsarbeit („What Have We Learned about Fiscal Policy from the Crisis?”) (via Brad DeLong) von David Romer (März 2011) wo der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor, inspiriert von der Krise und den Nachwirkungen der Krise das Wesen der Fiskalpolitik zusammenfasst.
Romers Schlussfolgerung stimmt mit dem, was man in den Talkshows hört, überhaupt nicht überein, bemerkt Paul Krugman dazu in seinem Blog. Es gibt nämlich überwältigende Beweise dafür, dass die Fiskalpolitik in der Tat funktioniert, wenn sie durch die Geldpolitik nicht ausgeglichen wird.
Da die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, wo die Geldpolitik keinen Zugkraft hat, ist es genau die Welt, wo wir uns befinden, hebt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises hervor.
Krugman bietet die folgenden Forschungsarbeiten an.
(a) Für Beweise innerhalb eines Landes:
Chodorow-Reich, Feiveson, Liscow und Wollston (2010)
Suarez Serrato undWingender (2010),
Shoag (2010),
Fishback und Kachanovskaya (2010),
Nakamura und Steinsson (2011)
(b) Für Beweise auf internatinaler Ebene:
IWF (2010),
Council of Economic Advisers (2009),
Kraay (2010).
(c) Für Zeitreihen-Beweise (sowie simulationsbasierte Beweise):
Hall (2009),
Barro und Redlick (2010),
Fisher und Peters (2009),
Coenen et al. (2010),
Christiano, Eichenbaum und Rebelo (2010).
Auf dieser Liste versuchen alle Autoren (abgesehen von Kraay, Barro und Redlick und Fisher und Peter) implizit oder explizit, Beweise für den Fall zu liefern, dass die Geldpolitik nicht agiert, um die Auswirkungen der Fiskalpolitik zu kompensieren. Mit den Erwartungen von zwei von diesen drei (Kraay, Barro und Redlick) legen alle Papiere nahe, dass die Fiskalpolitik erhebliche Auswirkungen entfaltet. Es handelt sich bei der Liste um Forschungsarbeiten, die vor der Krise datieren.
Was die Sparpolitik betrifft, funktioniert die Stabilisierungspolitik in beide Richtungen: expansive Geldpolitik ist expansiv und kontraktive Fiskalpolitik ist kontraktiv, unterstreicht Mark Thoma in seinem Blog.
Prof. Romer zählt die folgenden vier Lehren, die aus der Krise zu ziehen sind, auf.
(1) Wir brauchen fiskalpolitische Instrumente für die kurzfristige Stabilisierung.
(2) Wir haben noch stärkere Beweise (als vor der Krise) dafür, dass die Fiskalpolitik wirksam ist.
(3) Fiskalpolitik ist wertvoll.
(4) Überlegungen im Hinblick auf die politische Ökonomie sind phänomenal wichtig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen