Es gibt zwei entscheidende Dinge, die Sie über den aktuellen Zustand der amerikanischen Politik verstehen müssen. (1) Angesichts der immer noch prekären ökonomischen Situation sollte 2012 ein Jahr des republikanischen Triumphs werden. (2) Die GOP kann trotzdem eine Niederlage aus den Klauen des Sieges erhaschen, weil Herman Cain kein Zufall war, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Montagskolumne („Send in the Clueless“) in NYT.
Überlegen Sie sich, was es braucht, um ein tragfähiges republikanisches Kandidat für heute zu sein. Sie müssen Big Government und hohe Steuern brandmarken, ohne ältere Wähler, welche eine Schlüsselrolle für die GOP Siege im vergangenen Jahr gespielt haben, zu entfremden und welche sich, auch wenn sie ihren Hass gegenüber dem Staat erklären, gegen jede Hinweise auf Kürzungen an Social Security und Medicare (death panels!) sperren.
„Und Sie müssen auch Präsindet Obama anschwärzen, der eine republikanisch gestaltete Gesundheitsreform in Kraft setzte und Osama Bin Laden tötete, als radikaler Sozialist, der die Sicherheit Amerikas untergräbt“, legt Krugman dar.
Welche Art von Politiker würde diese grundlegenden Anforderungen der GOP erfüllen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: völlig zynisch oder völlig ahnungslos.
Der grössere Punkt ist jedoch, dass, wer auch immer am Schluss die republikanische Nominierung innehat, ein zutiefst fehlerhafter Kandidat sein wird. Und diese Makel sind kein Zufall und nicht das Resultat von Pech in Bezug auf die Ausführung der Nominierung. Die Tatsache, dass die Partei sich nachweislich falschen Überzeugungen verpflichtet, bedeutet, dass nur Fälscher und Verwirrte durch den Auswahl-Prozess kommen.
Natürlich dürfte aufgrund der schrecklichen Lage der Wirtschaft und der Tendenz der Wähler, demjenigen die Schuld zu geben, wer auch im Weissen Haus in schlechten Zeiten sitzt, auch ein sehr makelbehafteter GOP-Kandidant die Präsidentschaft gewinnen. Aber was dann?, so der Träger des Wirtschaftsnobelpreises.
Die Washington Post zitiert einen nicht genannten republikanischen Berater, der vergleicht, was mit Mr. Cain passiert ist, als er plötzlich in den Umfragen in Führung ging, wie in der sprichwörtlichen Geschichte des Hundes, der das Auto, das er anbellt, besser nicht erwischt, beschreibt Krugman: „Etwas Grosses und Schreckliches ist passiert. Der Hund das Auto abgefangen. Und Natürlich wissen die Hunde nicht, wie man Autos fährt. So hat der Hund keine Ahnung, was damit zu tun ist“.
Die gleiche Metapher würde sich auch auf die GOP in Bezug auf das Weisse Haus im nächsten Jahr anwenden lassen. Wenn der Hund das Auto erwischt, hat er keine Ahnung, was zu tun ist, weil die Realitäten des Regierens im 21. Jahrhundert keine Ähnlichkeit mit der Mythologie aller ehrgeizigen republikanischen Politiker hat, die vorgeben, daran glauben zu müssen. Und was wird dann geschehen?
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