Eine Reaktion der Inflationistas (siehe hier) auf die Abwesenheit des inflationären Ausbruchs, auf den sie seit langem warten, ist, die aktuellen Zahlen zurückzuweisen und zu behaupten, dass die BLS (Bureau of Labor Statistics) eine deutlich höhere Inflationsrate versteckt als die offiziellen Daten zeigen.
Es gibt leider einige leichtgläubige Mainstream-Ökonomen wie z.B. Niall Ferguson, die die Geschichte abkaufen, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Woher wissen wir aber, dass die Zahlen von BLS falsch sind?
Eine Antwort ist, dass die Leute, die bei BLS tätig sind, ihr bestes geben, was sie können, unterstreicht Krugman. Aber es wird die Skeptiker bestimmt nicht überzeugen, weil sie denken, dass auch Krugman ein Teil der Verschwörung ist.
Eine zweite Antwort ist, dass, wenn Inflation viel höher wäre, als offiziell berichtet, das reale BIP und Reallöhne in den letzten Jahres abgestürzt sein müssten. Das ist aber mit dem, was wir bisher (langlasems, aber positives Wirtschaftswachstum) gesehen haben, nicht vereinbar.
Inflation im Vergleich zwischen dem CPI (Daten von BLS) und BPP-Index (Daten von MIT BPP), Graph: BPP via Prof. Paul Krugman
Es gibt aber eine dritte Antwort: Es gibt auch eine von unabhängigen Personen erfasste Inflationsmessung, also nicht von der Regierung: MIT Billion Prices Project. Das BPP sammelt die Preise aus dem Internet. Das heisst, dass es keine perfekte Übereinstimmung mit dem Verbraucherpreisindex (CPI) gibt, welcher die Dinge wie Dienstleistungen umfasst, die i.d.R. nicht online verkauft werden. Aber wenn die Inflation viel höher (oder wesentlich niedriger) wäre als offiziell berichtet, dann müsste man einen grossen Unterschied zwischen den unabhängig erhobenen Daten und den Daten, die von staatlichen Statistiken erfasst werden, erkennen können.
Vierzig Monate nach Beginn des Projektes zeigt der BPP-Index eine um ein Drittel eines Prozentpunktes höhere Inflationsrate als der CPI an. Das bedeutet eine um rund 0,1% höhere Inflationsrate auf jährlicher Basis. Das heisst also im Wesentlichen nichts.
Fazit: Es gibt keine grosse Verschwörung, um die Inflation zu verstecken.
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