Die Schweizerische Nationalbank
(SNB) hat in der gestern abgegebenen geldpolitischen Lagebeurteilung bereits im
ersten Satz betont, am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR festzuhalten.
Der CHF ist nach wie vor hoch
bewertet und die SNB steht bereit, den Mindestkurs wenn nötig durch den Kauf
von Devisn in unbeschränkter Höhe durchzusetzen und bei Bedarf weitere
Massnahmen zu ergreifen.
SNB-Präsident Thomas Jordan hält
den Mindestkurs für das angemessene Instrument, um eine unerwünschte
Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen zu verhindern.
Die SNB ist entschlossen, einen
Aufwertungsdruck auf den CHF nicht zu dulden. Das Zielband für den
3-Monats-Libor wurde bei 0%-0,25% belassen.
Bemerkenswert ist, dass die SNB
die Inflationsprognose noch einmal nach unten angepasst hat. Vor diesem
Hintergrund ist zu erwähnen, dass der Schweizer Verbraucherpreis-Index (CPI) neulich
wieder in den negativen Bereich gerutscht ist. Die SNB betrachtet die
CHF-Stärke als Grund für die Niedriginflation.
Die Inflationserwartungen der SNB
vom 20. März 2014:
2014: 0%
2015: 0,4%
2016: 1,0%
Für die Schweiz sind damit auf
absehbare Zeit keine Inflationsrisiken erkennbar. Die Zinsen dürften daher noch
eine lange Zeit nahe Null (zero lower
bound) verharren, zumal die SNB zur Zeit nicht einmal das Wort „Normalisierung
der Geldpolitik“ oder „Exit-Strategie“ ausspricht.
Inflationsprognose der SNB vom
20. März 2014, Graph: SNB
Andererseits hat die SNB nach
eigenen Worten seit September 2012 nicht mehr in den Devisenmarkt eingreifen
müssen, um den Mindestkurs zu verteidigen.
In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen hat Jordan den Mindestkurs als „sehr glaubwürdig“ bezeichnet. Doch könnte sich die
Situation wegen der Krim-Krise plötzlich zuspitzen und der CHF wieder als
sicheren Hafen gesucht werden.
Interessant ist ferner, zu
beobachten, dass die SNB den Rückgang der Inflation in den entwickelten Ländern
als „Unsicherheit über den künftigen Kurs der Geldpolitik in den grossen
Währungsräumen“ sieht, im gleichen Sinne, wie die neue Fed-Vorsitzende Janet Yellen am Mittwoch die deutlich unter dem Zielwert verlaufenden Inflation
als „riskant für die wirtschaftliche Entwicklung“ beschrieben hat.
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