Die Verteilung von Einkommen und
Vermögen ist eines der umstrittensten Themen der Gegenwart, schreibt Thomas Piketty in einem lesenswerten
Artikel („Save capitalism from capitalist
by taxing wealth“) in FT.
Die Geschichte lehrt uns, dass es
starke wirtschaftliche Kräfte in jede Richtung gibt: in Richtung grösserer
Ungleichheit und weg von ihr. Welche sich durchsetzt, hängt von den Richtlinien
der Politik ab, die wir wählen, erklärt der französische Ökonomen, der mit
seinem neulich vorgelegten Meisterwerk „Capital in the Twenty-First Century“ weltweit für Schlagzeilen
sorgt.
Amerika galt als Antithese der
patrimonialen Gesellschaften von Old
Europe. Bis zum ersten Weltkrieg war die Reichtum-Konzentration in den
Händen von wohlhabenden Menschen in den USA weit weniger extrem als in Europa.
Im 20. Jahrhundert hat sich die
Situation jedoch genau umgekehrt. Die US-Einkommensungleicheit hat sich seit
den 1980er Jahren verschärft, weitgehend durch die Widerspiegelung der hohen
Einkommen der Leute an der Spitze, so Piketty.
Die ideale Lösung wäre eine
weltweite progressive Steuer auf das Netto-Vermögen von Privatpersonen. Das
würde Ungleichheit unter Kontrolle bringen und es erleichtern, gesellschaftlich
aufzusteigen.
Und es würde die globale
Vermögen-Dynamik unter öffentliche Kontrolle stellen. Die mangelnde finanzielle
Transparenz und zuverlässige Reichtum-Statistik sind eine der wichtigsten
Herausforderungen in modernen Demokratien, hält Piketty als Fazit fest.
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