Samstag, 29. März 2014

Rette Kapitalismus von Kapitalisten – mit Vermögensteuer

Die Verteilung von Einkommen und Vermögen ist eines der umstrittensten Themen der Gegenwart, schreibt Thomas Piketty in einem lesenswerten Artikel („Save capitalism from capitalist by taxing wealth“) in FT.

Die Geschichte lehrt uns, dass es starke wirtschaftliche Kräfte in jede Richtung gibt: in Richtung grösserer Ungleichheit und weg von ihr. Welche sich durchsetzt, hängt von den Richtlinien der Politik ab, die wir wählen, erklärt der französische Ökonomen, der mit seinem neulich vorgelegten MeisterwerkCapital in the Twenty-First Century“ weltweit für Schlagzeilen sorgt.

Amerika galt als Antithese der patrimonialen Gesellschaften von Old Europe. Bis zum ersten Weltkrieg war die Reichtum-Konzentration in den Händen von wohlhabenden Menschen in den USA weit weniger extrem als in Europa.

Im 20. Jahrhundert hat sich die Situation jedoch genau umgekehrt. Die US-Einkommensungleicheit hat sich seit den 1980er Jahren verschärft, weitgehend durch die Widerspiegelung der hohen Einkommen der Leute an der Spitze, so Piketty.

Die ideale Lösung wäre eine weltweite progressive Steuer auf das Netto-Vermögen von Privatpersonen. Das würde Ungleichheit unter Kontrolle bringen und es erleichtern, gesellschaftlich aufzusteigen.

Und es würde die globale Vermögen-Dynamik unter öffentliche Kontrolle stellen. Die mangelnde finanzielle Transparenz und zuverlässige Reichtum-Statistik sind eine der wichtigsten Herausforderungen in modernen Demokratien, hält Piketty als Fazit fest.


Keine Kommentare: