Atif Mian und Amir Sufi
deuten in ihrem Blog auf eine im November 1930 in „Quarterly
Journal of Economics“ veröffentlichte Analyse von Charles Persons hin.
Persons These („Credit Expansion, 1920 to 1929, and Its Lessons“)
lautet, dass die „grosse Welle der Kreditexpansion in den vergangenen zehn
Jahren“ im Wesentlichen die Ursache der bestehenden Depression gewesen ist.
Es gab ein enormes Wachstum in
Hypothekenschulden. Nominal sind die ausstehenden Hypothekenschulden laut
Persons von 1920 bis 1929 um mehr als das 8-fache gestiegen.
Persons betont v.a. den Anstieg
der Abzahlungskredite (installment debt),
d.h. Verbraucherkredite für den Kauf von neuen Möbeln, Bekleidung, Nähmaschinen
und Autos. Wie andere Ökonomen beobachteten, wurde der Konsum auf Kredit damals
zwischen 1900 und 1920 als normal angesehen.
Atif Mian and Amir Sufi: House of Debt, Graph: University
of Chicago Press
Persons Schlussfolgerung in
seinem Artikel von 1920 enthüllt für heute unheimlich viele Ähnlichkeiten: Sowohl
der Great Depression als auch der Great Recession ging ein erheblicher
Anstieg der Verschuldung der privaten Haushalte voraus, und zwar angetrieben durch
neue Technologien der Kreditvergabe.
In den 1920er Jahren waren es installment loans (Abzahlungsgeschäfte).
In den Mitte der 2000er Jahren subprime
mortage loans (zweitklassige Hypotheken bei mangelhafter Kreditwürdigkeit).
Ist es ein Zufall, dass den
beiden schwersten Rezessionen in den letzten 150 Jahren eine dramatische
Expansion der Verschuldung der privaten Haushalte vorausging?
Das ist die zentrale Frage, die
den roten Faden im neuen Buch der Autoren bildet.
Die Autoren: Atif Mian ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University. Und Amir Sufi ist Professor für
Finanzwissenschaften an der University of
Chicago Booth School of Business.
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