Samstag, 22. März 2014

Inflation-Risikoprämien könnten weiter fallen

Janet Yellen, die neue Fed-Vorsitzende hat am 19. März die Zinsen (Fed Funds Rates) bei 0%-0.25% unverändert belassen.

Der Repo-Satz für die Beschaffung kurzfristiger Liquidität (US repo on general collateral) betrug am Freitag am Handelsschluss 0,0675%.

Es handelt sich hierbei um Wertpapiere, die als Sicherheit hinterlegt werden, die gewissen Anforderungen (wie z.B. Bonität und Liquidität) entsprechen müssen. Aufgrund der Sicherheit liegen die Repo-Sätze i.d.R. unter dem Geldmarktzinssatz.

Die Realzinsen gemessen an Renditen für die inflationsgeschützten US-Staatsanleihen (TIPS) belaufen sich für 5 Jahre auf minus 0,455%, 10 Jahre 0,596% und 30 Jahre 1,326%.

Bemerkenswert ist, dass auch der Swap Spread für US-Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit nach wie vor negativ ist: -1,7 Basispunkte (zum Vergleich 10 Jahre: +12,3 Basispunkte).

Das FOMC-Statement vom Mittwoch wurde im Markt wie ein Hinweis auf Straffung des geldpolitischen Kurses wahrgenommen. Die Realzinsen am kurzen Ende der Ertragskurve sind etwas angestiegen.

Interessant ist daher, zu beobachten, wie die Inflation-Risikoprämien, die im vergangenen Jahren gefallen sind, sich nun verhalten. Der geldpolitische Aussschuss (FOMC) der Fed hat nämlich mitgeteilt, dass der obere Schwellenwert von 2,5% eliminiert wird.

Das heisst, dass die Fed nicht einen Anstieg der Inflation erwartet, bevor der Arbeitsmarkt sich hinreichend (bis Zinserhöhung notwendig wird) erholt. Wenn dem so ist, warum hat die Fed aber einen „hawkish“-Ton angeschlagen? Es lohnt sich daher, einen Blick auf den Markt für TIPS zu werfen.


Inflationserwartungen, die auf Umfragen und Markt (US-Treasury TIPS) beruhen, Graph: Tiffany Wilding, Morgan Stanley


Inflation Risikoprämien sind niedrig. Und sie könnten weiter fallen. Denn Yellen hat zugleich betont, dass die Fed heute viel mehr um die Unterbietung des Inflation Target besorgt ist als um die Überschiessung.

Inflation Risikoprämien können nicht unmittelbar beobachtet werden (eingebettet in den Breakeven-Sätzen). Sie müssen geschätzt werden, durch den Vergleich von Inflationserwartungen, die auf Umfragen basieren, und TIPS-Breakeven-Werten, die sich am Markt ergeben.


Inflation Risikoprämien (dazu hier mehr), Graph: Tiffany Wilding, Morgan Stanley

Fazit: Es gibt heute keinen Anlass, anzunehmen, dass die Inflation-Risikoprämien steigen würden, solange die Fed präventiv (pre-emptive) handelt, wie Yellen sich auf der Fed-Pressekonferenz am Mittwoch artikuliert hat.



Die erste Zinserhöhung dürfte (nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand) erst in 18 Monaten erfolgen, Graph: Morgan Stanley

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