Die jährliche Inflation im
Euro-Raum beläuft sich im März 2014 laut eurostat’s Schätzung von heute auf 0,5%.
Das bedeutet ein Rückgang gegenüber 0,7% in Februar 2014. Und damit erreicht die Inflationsrate
im Euro-Raum den tiefsten Wert seit 2009.
Während die Anzeichen für
allfällige Deflationsgefahren sich mehren, hält sich die EZB bedeckt.
Interessant ist, dass die EZB
(staff forecast) selbst für die nächsten drei Jahren mit einer anhaltenden Niedriginflation
rechnet.
Es sind hauptsächlich die
Energiepreise, die gesunken sind, beschwichtigen einige Experten. Doch es waren
die Energiepreise, weshalb die EZB die Zinsen im Jahr 2011 wider besseres
Wissen zweimal angehoben hatte, mit schwerwiegenden Folgen für die gesamte
Wirtschaft. Weil eben die Energiepreise vorübergehend angestiegen waren.
Die Inflation bleibt damit seit mehreren Monaten unter dem von der EZB auf mittlere
Sicht angestrebten Wert für den gesamten Euro-Raum.
Bemerkenswert ist in diesem
Zusammenhang die Entwicklung der Inflationserwartungen der Verbraucher (Consumer
Inflation Expectation). Die Daten, die von der Generaldirektion Wirtschaft und
Finanzen der EU-Kommission (ECFIN) erhohen werden, sehen wie folgt aus:
HICP (der harmonisierte
Verbraucherpreisindex) allgemeine Inflation und Kerninflation (core inflation) im Euro-Raum, Graph: ECFIN
2012:
25.0 Punkte
2013:
16.8 Punkte
2014:
Jan. 15.1
Febr. 13.6
März 10.8
Der reale private Konsum ist in
Deutschland in den vergangenen 13 Jahren um weniger als 1% gestiegen. Während die Löhne stagnieren und
Masseneinkommen zurückgehen, ist es schlicht unmöglich, einen Anstieg der
Inflation zu erwarten.
Vor diesem Hintergrund ist es in
der Tat rätselhaft, wie Finanzminister Wolfgang Schäuble mit einem baldigen Ende der Niedrigzinspolitik rechnet. Oder ist es bloss eine
Wunschvorstellung?
Arbeitskosten im Privatsektor im
Euro-Raum, Graph : ECFIN
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