Bitcoins Zukunft ist sehr
zweifelhaft, schreibt Robet Shiller
in einem lesenswerten Artikel („In Search
of a Stable Electronic Currency“) am Sonntag in NYTimes.
Doch was auch immer daraus wird,
kann etwas Gutes aus seinen Innovationen entstehen, denkt der an der Yale University lehrende
Wirtschaftsprofessor.
Shiller glaubt, dass elektronische Formen des Geldes uns
bessere Preise und ein besseres Risk-Management liefern könnten.
Bitcoin hat sich auf die falschen
klassischen Geldfunktionen konzentriert, als Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel.
Es wäre viel besser, den Fokus auf andere klassische Funktionen des Geldes zu
legen: als Rechnungseinheit.
Das hat bereits begonnen, sich
abzuspielen. Zum Beispiel wird in Chile
seit 1967 sehr stark eine
inflationsindexierte Rechnungseinheit als Unidad de Fomento (UF) gebraucht, im
Grunde genommen eine Verrechnungseinheit. Der finanzielle Austausch erfolgt in
Pesos, gemäss eines UF-Peso-Wechselkurses, der auf der Home Page valoruf.cl angekündigt wird.
Man multipliziert den UF-Preis mit
dem Wechselkurs, um den geschuldeten Betrag in Pesos heute auszurechnen. Auf
diese Weise ist es laut Shiller natürlich und einfach, inflationsindexierte Preise festzulegen. Und
Chile ist viel effektiver inflationsindexiert als jedes andere Land in der Welt.
Mit elektronischer Software im Hintergrund
können wir uns über eine neue Einheit Rechnungseinheit hinaus zu einem ganzen
System davon hinbewegen, argumentiert Shiller.
Bitcoin war eine Blase. Aber das
Vermächtnis der Bitcoin-Erfahrung ist, dass wir uns in Richtung eines Systems
von stabilen wirtschaftlichen Wertmessfunktionen bewegen, eines Systems,
welches durch ausgefeilte Mechanismen der elektronischen Zahlung ermächtigt
wird, hält Shiller als Fazit fest.
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