Sonntag, 2. März 2014

Bitcoin-Blase und Zukunft der elektronischen Formen des Geldes

Bitcoins Zukunft ist sehr zweifelhaft, schreibt Robet Shiller in einem lesenswerten Artikel („In Search of a Stable Electronic Currency“) am Sonntag in NYTimes.

Doch was auch immer daraus wird, kann etwas Gutes aus seinen Innovationen entstehen, denkt der an der Yale University lehrende Wirtschaftsprofessor. 

Shiller glaubt, dass elektronische Formen des Geldes uns bessere Preise und ein besseres Risk-Management liefern könnten.

Bitcoin hat sich auf die falschen klassischen Geldfunktionen konzentriert, als Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Es wäre viel besser, den Fokus auf andere klassische Funktionen des Geldes zu legen: als Rechnungseinheit.

Das hat bereits begonnen, sich abzuspielen. Zum Beispiel wird in Chile seit 1967 sehr stark eine inflationsindexierte Rechnungseinheit als Unidad de Fomento (UF) gebraucht, im Grunde genommen eine Verrechnungseinheit. Der finanzielle Austausch erfolgt in Pesos, gemäss eines UF-Peso-Wechselkurses, der auf der Home Page valoruf.cl angekündigt wird.


Man multipliziert den UF-Preis mit dem Wechselkurs, um den geschuldeten Betrag in Pesos heute auszurechnen. Auf diese Weise ist es laut Shiller natürlich und einfach,  inflationsindexierte Preise festzulegen. Und Chile ist viel effektiver inflationsindexiert als jedes andere Land in der Welt.

Mit elektronischer Software im Hintergrund können wir uns über eine neue Einheit Rechnungseinheit hinaus zu einem ganzen System davon hinbewegen, argumentiert Shiller.

Bitcoin war eine Blase. Aber das Vermächtnis der Bitcoin-Erfahrung ist, dass wir uns in Richtung eines Systems von stabilen wirtschaftlichen Wertmessfunktionen bewegen, eines Systems, welches durch ausgefeilte Mechanismen der elektronischen Zahlung ermächtigt wird, hält Shiller als Fazit fest.




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