Donnerstag, 18. Juli 2013

Was treibt die Welthandelsströme?

Drei Ökonomen von der Federal Reserve Bank of Dallas befassen sich in einer aktuellen Forschungsarbeit („Economic Shocks Reverberate in World of Interconnected Trade Ties“) (h/t to Mark Thoma) mit der gegenwärtig anhaltenden Diskussion über sog. „Währungskriege“ und Ungleichgewichte im globalen Handel. Es geht v.a. um die Frage, was die Ausfuhren und die Einfuhren eines Landes antreibt.

Genauer gesagt geht es um die Frage, was die internationalen Handelsströme bestimmt? Studien der Leistungsbilanz betonen schon lange die Rolle des Wechselkurses für die Anpassung von übermässigen Leistungsbilanzüberschüssen und –Defiziten.

Im Zusammenhang mit globalen Ungleichgewichten gab es viele Anstrengungen, um das Ausmass der erforderlichen Währungsabwertung zu schätzen, wie das US-Handelsbilanzdefizit verringert wrid, welches vor dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008 6% des BIP erreicht hat. Es ist laut Autoren wichtig, die Rolle der Nachfrage zu berücksichtigen, weil die Schwankungen der Nachfrage im Inland und Ausland relative Preisbewegungen ausgleichen können.

Basierend auf einem makroökonomischen Modell mit einer weltweiten Vektor-Autoregression (GVAR) der Handelsströme scheint es, dass die Exporte weltweit auf unerwartete Ereignisse oder Schocks, die auf die Produktion in den USA auswirken, vielmehr reagieren als auf ein vergleichbar ungeplantes Ereignis, welches den US-Dollar betrifft, halten die Ökonomen der Forschungsarbeit fest.



Global Exports in Reaktion auf Anstiege von Produktion in den USA, Graph: Dallas Fed, Economic Letter, Vol. 8, No. 6, July 2013


Darüber hinaus bringen Schocks im Ausland weitreichende Reaktionen mit sich, die tendenziell zwischen den Ländern mit starken Handelsbeziehungen zur Entfaltung kommen:

Ein positiver Anstoss für die deutsche Produktion würde die Produktion und die Exporte unter anderen europäischen Volkswirtschaften erhöhen, argumentieren Bussière, Chudik und Sestieri weiter. Es mag vielleicht überraschen, aber es würde auch die Exporte und das BIP in weiter entfernten Ländern wie Mexiko steigern. Die Wirkung eines positiven Schocks in Bezug auf chinesische Importe wäre insbesondere unter anderen asiatischen Ländern gross, aber weniger in Europa, fassen die Autoren als Fazit zusammen.




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