Greg Mankiw hat am Wochenende in einem interessanten Artikel („Budging just a little on investiong in gold“) in NYTimes eine Lanze fürs Gold gebrochen.
Der an der Harvard University lehrende Wirtschaftsprofessor befasst sich argumentativ
mit der Frage eines seiner Kollegen, ob Gold in ein Portfolio gehört oder nicht?
Nach einer langen Darlegung bemerkt Mankiw, dass er seine anfängliche Abneigung
gegen Gold aufgibt und eine Gewichtung von 2% in einem weltweit orientierten
Portfolio befürwortet. Ein kleines Stück mache als Teil einer langfristigen
Anlagestrategie Sinn. Es seien schliesslich verschiedene börsengehandelte
Fonds (ETF) vorhanden, die in Gold investieren und mit geringen Kosten
gehandelt werden können, so Mankiw.
In einer Antwort darauf schreibt John Cochrane in seinem Blog, dass Mankiw die falsche Frage stellt: Die Frage ist nicht, wie
viel Gold ich halte, gemäss Varianz-Analyse, in der Annahme, dass ich schlauer bin
als alle anderen, sondern die Frage hätte lauten sollen, um wie viel mehr oder
weniger als der Marktdurchschnitt ich Gold halten soll? Und was unterscheidet
mich von den anderen, so zu handeln? Gold macht einen winzigen Bruchteil des
globalen Reichtums aus. So sollte es höchtens einen winzigen Bruchteil eines
Portfolios ausmachen, hält der an der University
of Chicago lehrende Wirtschaftsprofessor fest.
Die Frage ist im Grunde genommen,
was das Gold sich auszahlt. Cochrane liefert dazu eine mögliche Antwort: wenn
es zu verhängnisvollen sozialen Unruhen kommt, und das gesamte Finanz- und
Währungssystem zerstört wird.
Würde sich das Gold aber im Falle
einer katastrophalen sozialen Unruhe wirklich auszahlen? Noah Smith denkt nicht daran. Der junge Star-Ökonom fasst das ganze
Thema in seinem Blog zusammen.
Die Grundidee ist, dass der Wert
des Fiat-Geldes auf der Stabilität der Regierungen beruht. Wenn es die staatliche
Stabilität nicht mehr gibt, wenden sich die Menschen wieder an Gold als Geld
(oder indem sie Geld, das durch das Gold gedeckt ist, benutzen) wie in alten
Zeiten. Wenn das passiert, wäre es praktisch, über eine ganze Reihe von wieder
ins Leben gerufenen Tauschmitteln zu verfügen. Aber es ist ernsthaft daran zu zweifeln,
ob es in der Tat so weit kommt. Denn es hat sich inzwischen viel geändert, was
die Technologie und die Struktur des Governance betrifft, als Gold für Geld
verwendet wurde.
Zunächst einmal hat Gold immer
eine Menge von Einschränkungen als allgemeines Tauschmittel. Es kann v.a.
relativ leicht gestohlen werden. Man braucht sich nur einen Blick die Computer-Spiele
zu werfen, beschreibt Smith: World of Warcraft, Diablo, Dungeons und Dragons, oder Final Fantasy. In
all diesen Games ist das Gold Geld, das man nicht durch eine ehrliche Arbeit
verdient, sondern herumläuft und andere Menschen abschlägt und es ihnen wegnimmt.
Mit anderen Worten ist die ganze
Welt des modernen Fantasy-Rollenspiels ein subtiler Witz auf Kosten von Gold in
Bezug auf seine Untauglichkeit als Tauschmittel, argumentiert Smith. In der Vergangenheit haben die Menschen es einfach klaglos
durchgestanden und hohe Summen an Geld und Mühe verwendet, um ihr Gold zu
schützen. In der heutigen Zeit sind aber bessere Alternativen vorhanden.
Inbesondere ist die elektronische Sicherheit günstiger als die physische
Sicherheit. Und es ist einfacher, etwas Digitales zu bewachen, als Klumpen von
Gold. Eine durch nicht-Gold gedeckte digitale Währung ist immer günstiger zu
verwenden, als eine durch Gold gedeckte digitale Währung.
Was aber, wenn das Fiat-Geld
System zusammenbricht, aber elektronische Netze intakt bleiben? Dann lohnt es
sich, sich an eine künstliche digitale Währung zu wenden als an Gold. Was aber,
wenn auch elektronische Netze einstürzen? Müssten wir in diesem Fall nicht zum
physikalischen Geld zurückkehren? Wahrscheinlich. Aber es wäre sicherlich nicht
Gold.
Fazit: Gold wird nie
wieder als Tauschmittel zurückkommen, unter keinen Umständen.
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