Mittwoch, 28. August 2013

Euro-Krise: Warten auf Godot

Die EU-Kommission, die EZB und der IWF warten seit sechs Jahren auf die ersten Erholungszeichen der griechischen Wirtschaft, obwohl die Austerität nach wie vor wie ein Damoklesschwert über Griechenland hängt.

Ein Vergleich der Asien-Krise aus den Jahren 1997 und 1998 mit der anhaltenden Euro-Krise führt vor Augen, dass, was heute über Griechenland gesagt wird, warum sich das Land nicht schnell wieder erholt, auch damals über Indonesien gesagt wurde: strukturelle Probleme, Korruption, schwache Führung und so weiter.

Wie Paul Krugman in seinem Blog anhand der folgenden Abbildung zeigt, hat sich die indonesische Wirtschaft jedoch relativ rasch wieder erholt. Warum tut sich aber Griechenland so schwer?

Die Antwort liegt auf der Hand. Es gibt zwei offensichtliche Gründe:




BIP: Asien-Krise (Indonesien) versus Euro-Krise (Griechenland), Graph: Prof. Paul Krugman

(1) Indonesien hat seine eigene Währung, die abgewertet werden kann. Und das geschah damals, und zwar massiv. Es gab zwar auf kurze Sicht viel Stress finanzieller Art. Aber das Exportgeschäft wurde auf diese Weise kräftig angekurbelt.

(2) Der IWF hat damals auch in Asien sofort harsche Austeritätsmassnahmen verordnet, aber sie kurz darauf zurückgezogen. Diesmal besteht die Troika hemmungslos darauf, dass die Austerität aufrechterhalten wird,  koste was es wolle, als ob sie sich bewusst weigern würde, aus der Geschichte zu lernen.


1 Kommentar:

Jörg hat gesagt…

Erstklassige Analyse, kurz und knackig...