Zwei Ökonomen, Fed San Francisco (FRBSF) befassen sich in der aktuellen Ausgabe von Economic Letter (August 2013) mit der Frage, wie das grossangelegte Anleihekauf-Programm (LSAP) der US-Notenbank auf die Wirtschaft wirkt.
Vasco Curdia und Andrea Ferroro kommen
zum Schluss, dass Asset-Kauf-Programme wie QE2 bestenfalls bescheidene Auswirkungen
auf das Wirtschaftswachstum und Inflation entfalten. Die Forschungsergebnisse
legen nahe, dass der Hauptgrund, warum diese Effekte begrenzt sind, darin
liegt, dass die Marktsegmentierung klein ist.
Das Ausmass der grossangelegten Anleihekäufe hängt stark
von den Erwartungen der Zinspolitik ab. Diese Effekte sind schwächer und
unsicherer als herkömmliche Zinspolitik, unterstreichen die Autoren. Dies
deutet darauf hin, dass die Kommunikation über den Beginn der Leitzinserhöhung
(fed funds rate) viel stärkere
Effekte hat, als Orientierung (guidance) über das Ende der Ankäufe von Vermögenswerten.
Die Fed könnte sicherlich etwas
Hilfe von der Fiskalpolitik gebrauchen, bemerkt Mark Thoma in seinem Blog dazu. Wie Paul Krugman betont, waren die
fiskalpolitischen Massnahmen, die im Sog der Finanzkrise von 2008 getroffen
wurden, relativ mager und zu kurzlebig.
US-Konjukturpaket als Prozentsatz
des BIP-Potenzials, Graph: Prof. Paul Krugman
Das US-Konjunkturprogramm (ARRA) war
relativ mager und zu kurzlebig
Eines der Argumente, die ständig
vorgetragen werden, wenn es um Konjunkturprogramme (im Allgemeinen) geht, lautet,
dass die Stimulierungsmassnahmen sich am Ende unweigerlich als ein fester
Bestandteil der Wirtschaftspolitik erweisen. Das heisst, dass die erhöhten
Staatsausgaben (zur Ankurbelung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage) im Rahmen
eines Konjunkturpakets nicht wieder rückgängig gemacht werden.
Krugman zeigt in seinem Blog
anhand der oben dargelegten Abbildung via FRED, dass diese Behauptung nicht stimmt. Die
Fed St. Louis liefert nun dazu eine neue Serie von Daten, die in der Abbildung
als Prozentsatz des von CBO geschätzten BIP-Potenzials veranschaulicht werden.
Fazit: Wenn jemand
nächstes Mal sagt, dass wir ein enormes Konjunkturprogramm hatten, welches aber
fehlschlug, sagen Sie, rät Krugman an, dass das „enorme“ Stimulus-Paket (als
Antwort auf die schlimmste Finanzkrise seit drei Generationen) auf der Spitze
einen Wert von 1,6% des BIP erreicht
hat, was im Grunde genommen in rund zwei Jahren wieder abgeklungen ist.
US-Konjunkturprogramm (ARRA) im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP), Graph: Prof. Paul Krugman
PS: Produktionslücke (output
gap) = BIP – Potenzial BIP
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