Tim Harford hält zwei Gründe fest, warum wir uns um die Ungleichheit sorgen müssen: ein unfairer Prozess oder ein schädliches Ergebnis. Aber die zwei Gründe sind eigentlich nicht verschieden.
Das schädliche Ergebnis und der
unfaire Prozess füttern sich gegenseitig. Je ungleicher eine Gesellschaft wird,
umso grösser ist der Anreiz für die Reichen, weiter aufzusteigen, um dann die
Leiter hinter sich wegzuziehen, argumentiert Harford (h/t to Mark Thoma) in einem lesenswerten Artikel („How
the wealthy keep themselves on top“) in FT.
Auf der Spitze der Skala können
Plutokraten das Gespräch durch den Kauf von Zeitungen und TV-Kanäle oder die
Finanzierung von politischen Kampagnen lenken. Die kaum ausreichend wohlhabenden
Menschen dagegen drängen sich verzweifelt, ihre Kinder in die rechte
Nachbarschaft zu bringen, mit Kindergarten, Schulen, Universitäten und
Praktikum-Möglichkeiten. Wir wissen, wie gross die Lücke zwischen Gewinnern und Verlierern
ist.
Das ist, was nicht akzeptabel
ist, was den Anstieg der Ungleichheit betrifft: die Erkenntnis, dass je
ungleicher die Gesellschaft wird, desto mehr werden wir alle Gefangene dieser
Ungleichheit. Die wohlhabenden Menschen fühlen, dass sie sich anstrengen
müssen, um zu verhindern, dass ihre Kinder auf der Einkommensleiter abrutschen.
Die armen Menschen sehen, wie die besten Schulen, Colleges, sogar Kunst-und
Ballet-Unterricht hinter einer Wand von Gebühren oder unerschwinglichen
Immobilien verschwinden.
Die Idee einer freien,
marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft ist, dass jeder sein Potenzial
erreichen kann. Irgendwo ist der Weg aber verloren gegangen, lautet das Fazit
von Harford.
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