Seitdem die Fed angedeutet hat, das milliardenschwere Anleihekaufprogramm (85 Mrd. $pro Monat) in den nächsten Monaten zu reduzieren, scheinen die Nerven der Marktteilnehmer überstrapaziert. Das Phänomen „bubble“macht wieder einmal die Runde, mit Bezug auf die sog. Emerging-Markets.
Es waren die historisch niedrigen
Zinsen und das schwache Wirtschaftswachstum in den Industrieländern, die dafür
sorgten, dass viel Kapital in die Schwellenländer geflossen ist. Immerhin belaufen
sich die Kapitalflüsse in die Schwellenländer laut IWF seit 2008 auf 1‘100 Mrd.
$. Die Ankündigung der Fed mit dem Stichwort „tapering“ hat jetzt eine Gegenbewegung in Gang gesetzt, was die Gemüter der
Investoren erhitzen.
Ob es sich dabei tatsächlich um
eine neue Blase handelt, mag dahin gestellt sein. Die Frage ist aber, warum es
in den letzten Jahrzehnten so viele Blase entstanden sind. Die 1950er, 1960er
und 1970er Jahren waren von Spekulationsblasen weitgehend verschont geblieben.
Seit 1985 kommt es nun zu aufeinander folgenden Blasen. In den 1980er Jahren
gab es eine Blase am Immobilienmarkt, anschliessend die S&L-Krise. Die
Asien-Krise Mitte der 1990er Jahren war auch durch Kapitalzuflüsse gefüttert.
Dann die dotcom-Blase, die nach wie vor frisch in Erinnerung ist. Und zuletzt
die Subprime-Bubble in den USA mit schweren Auswirkungen auf die globale
Wirtschaft. Nun die BRIC-Blase?
Die Anhänger der sog. „Österreicherischen
Schule“ (Austerians) schieben die Schuld der US-Notenbank in die Schuhe: easy money. Das heisst, dass die zu
lockere Geldpolitik durch die Zentralbanken „bubbles“ auslöst. Schaut man sich den Verlauf der Zinsen in den
USA seit den frühren 1950er Jahren, lässt sich unschwer festhalten, dass die
These nicht stimmen kann.
US-Staatsanleihen mit 10 Jahren
Laufzeit, Rendite, Graph: FRED Fed
St. Louis
Die offensichtliche Ursache ist
die Deregulierung der Finanzmärkte seit den 1980er
Jahren, angetrieben durch Reagan in den USA und Thatcher in Grossbritannien,
wie Paul Krugman in seinem Blog hervorhebt. Und die Abschaffung
der meisten Kapitalverkehrskontrollen.
Bemerkenswert ist, dass auch Robert Shiller, der Experte, der
erklärt, was eine Spekulationsblase genau ist, die Meinung vertritt, dass das Eingreifen der Regulierungsbehörden Blasen in
Zukunft verhindern kann. Da es sich bei Blasen um „sozial-psychologische
Phänomene“ handelt, die schwierig zu kontrollieren sind, „kann die öffentliche Angst
vor Blasen auch die psychologische Ansteckung befeuern und noch mehr
selbsterfüllende Prophezeiungen hervorbringen“.
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