Im Sog der Finanzkrise von 2008 wird auf der rechten Seite des politischen Spektrums in den USA (aber auch vermehrt in Europa) immer wieder die Behauptung aufgestellt, dass die Unternehmen sich aufgrund der politischen Unsicherheit im Hinblick auf die Wirtschaft mit Investitionen zurückhalten, sodass die Beschäftigung nicht zunehmen kann.
Stimmt es? Nein. Hier ist der
Index der Unsicherheit, worauf in einem lesenwerten Artikel („Uncertainty isn’t a problem anymore“) in
WaPo hingewiesen wird. Der Index wird von Ökonomen aus der Standford und Chicago University
zusammengestellt.
Warum erfolgt aber die Erholung
der Wirtschaft so langsam? Es gibt laut Paul Krugman hauptsächlich drei Gründe:
(1) Der grosse Überhang der privaten
Verschuldung,
(2) Der nach wie vor angeschlagene US-Häusermarkt, und
(3) Die kontraktive
Fiskalpolitik.
Dazu zählt die Tatsache, dass die
Erholung der Wirtschaft nach Rezessionen, die nicht durch die Politik des
knappen Geldes (tight money policy),
sondern durch stark verschuldete private
Haushalte und unterkapitalisierte und überdrehte Finanzmärkte verursacht
werden, tendenziell träge vonstatten geht. Es gibt also hier kein Geheimnis zu
erklären.
Unsicherheitsindex (Uncertainty Index) , Graph: Stanford University and University of Chicago
Der Index will die Wirkung der
politischen Unsicherheit auf die Wirtschaft messen, einschliesslich der
anhängigen Regulierung und der auslaufenden steuerlichen Vorschriften.
Der Index ist in den vergangenen
Monaten eingestürzt. Die Wirtschaft erholt sich aber trotzdem nicht schneller.
Diejenigen Polemiker, die ständig auf den steigenden Index hingedeutet hatten,
um die eigenen Argumente zu stützen, müssen jetzt wohl bitter enttäuscht sein.
Denn wie oben beschrieben, ist es
nicht mysteriös, die träge Erholung der Wirtschaft zu erklären.
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