Es macht Spass, über Inflation zu unterrichten, schreibt Antonio Fatas in seinem Blog. Die meisten Menschen, die mit Makroökonomie nicht so vertraut sind, sind überrascht, wenn man die Korrelation zwischen Inflation und Geldwachstum gestützt auf eine grosse Stichprobe von Ländern zeigt. Die Studenten sehen es sich gerne an, wenn man die Hyperinflation anhand einiger Banknoten mit vielen Nullen präsentiert.
Die Vorstellung, dass die Inflation
hauptsächlich ein monetäres Phänomen ist, ist für viele Studenten neu. Aus
Sicht der Lehrkräfte ist es eine lohnende Übung, über die Geschichte der
Inflation zu dozieren.
Es gibt aber ein Problem mit der
Art und Weise, die Inflation beizubringen: in vielen Ländern ist die Inflation nun
seit Jahrzehnten unter Kontrolle. Und diese Kontrolle rührt nicht aus der
Tatsache her, dass die Geldpolitik an einem physischen Rohstoff wie z.B. Gold
verankert ist, sondern es ist von den Massnahmen und der Glaubwürdigkeit der
Zentralbank abhängig.
In diesem Umfeld ist die
Inflation nahezu konstant und die Korrelation zwischen Geldmenge und Inflation
ist nicht vorhanden. Abgesehen davon hat es bisher viel Spass gemacht, über
Deutschland 1923 und Ungarn 1946 und Simbabwe 2008 zu unterrichten, legt Fatas
dar.
US Inflationserwartugen, Graph: Fed Cleveland
Angesicht der Art und Weise, wie Inflation beigebracht wurde, ist nicht so überraschend, dass einige Menschen sich in den letzten fünf Jahren um die Inflation und ja sogar die Hyperinflation Sorgen machen, weil die Bilanzsumme der Zentralbanken kräftig gestiegen ist, unterstreicht der an der INSEAD, international business school lehrende Wirtschaftsprofessor.
Natürlich gibt es hier
Missverständnisse im Hinblick auf den Unterschied zwischen der Geldbasis (monetary base) und der Geldmenge (money supply).
Nächstes Mal möchte Fatas in
seiner Makro-Vorlesung weniger Zeit damit verbringen, über die Inflation anhand
von Banknoten aus Simbabwe zu sprechen, sondern er will stattdessen mehr Zeit dafür
investieren, die unglaubliche Stabilität der Inflation zu erläutern.
US Realzinsen, Gaph: Fed Cleveland
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