Freitag, 23. August 2013

Viel Spass im Inflation-Unterricht

Es macht Spass, über Inflation zu unterrichten, schreibt Antonio Fatas in seinem Blog. Die meisten Menschen, die mit Makroökonomie nicht so vertraut sind, sind überrascht, wenn man die Korrelation zwischen Inflation und Geldwachstum gestützt auf eine grosse Stichprobe von Ländern zeigt. Die Studenten sehen es sich gerne an, wenn man die Hyperinflation anhand einiger Banknoten mit vielen Nullen präsentiert.

Die Vorstellung, dass die Inflation hauptsächlich ein monetäres Phänomen ist, ist für viele Studenten neu. Aus Sicht der Lehrkräfte ist es eine lohnende Übung, über die Geschichte der Inflation zu dozieren.

Es gibt aber ein Problem mit der Art und Weise, die Inflation beizubringen: in vielen Ländern ist die Inflation nun seit Jahrzehnten unter Kontrolle. Und diese Kontrolle rührt nicht aus der Tatsache her, dass die Geldpolitik an einem physischen Rohstoff wie z.B. Gold verankert ist, sondern es ist von den Massnahmen und der Glaubwürdigkeit der Zentralbank abhängig.

In diesem Umfeld ist die Inflation nahezu konstant und die Korrelation zwischen Geldmenge und Inflation ist nicht vorhanden. Abgesehen davon hat es bisher viel Spass gemacht, über Deutschland 1923 und Ungarn 1946 und Simbabwe 2008 zu unterrichten, legt Fatas dar.



US Inflationserwartugen, Graph: Fed Cleveland

Angesicht der Art und Weise, wie Inflation beigebracht wurde, ist nicht so überraschend, dass einige Menschen sich in den letzten fünf Jahren um die Inflation und ja sogar die Hyperinflation Sorgen machen, weil die Bilanzsumme der Zentralbanken kräftig gestiegen ist, unterstreicht der an der INSEAD, international business school lehrende Wirtschaftsprofessor.

Natürlich gibt es hier Missverständnisse im Hinblick auf den Unterschied zwischen der Geldbasis (monetary base) und der Geldmenge (money supply).

Nächstes Mal möchte Fatas in seiner Makro-Vorlesung weniger Zeit damit verbringen, über die Inflation anhand von Banknoten aus Simbabwe zu sprechen, sondern er will stattdessen mehr Zeit dafür investieren, die unglaubliche Stabilität der Inflation zu erläutern.




US Realzinsen, Gaph: Fed Cleveland

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