Insbesondere in der
amerikanischen Blogosphäre finden sich in den vergangenen Wochen einige
lesenswerte Artikel über die Rolle des Staates im Hinblick auf die Innovation.
Mariana Mazzucato schreibt heute in einem lesenswerten Artikel („Why innovation needs the help of an active
state“) in FT, dass die Diskussion über die Austerität (und die Beziehung zwischen dem
Haushaltsdefizit, der Staatsverschuldung und dem Wirtschaftswachstum) einen
entscheidenden Punkt missen lasse. Wie hoch die Verschuldung der öffentlichen
Hand oder das Defizit des Budgets ist, ist weniger wichtig als das Faktum, welche
Aktivitäten die Steuerzahler tatsächlich finanzieren.
Die an der University of Sussex lehrende Wirtschaftsprofessorin hebt damit die
Bedeutung der Staatsausgaben hervor, wenn sie die Sektoren betreffen, wo das Wirtschaftswachstum via Produktivitätserhöhung
und Innovation (wie z.B. Bildung, Fertigkeiten, Forschung und neue Technologien)
gefördert wird.
Das Problem in vielen
verschuldeten Ländern der Eurozone liegt nicht darin, dass der Staat zuviel
ausgegeben hat, sondern dass die Ausgaben zu wenig produktiv waren,
unterstreicht Mazzucato. Italien
hatte vor dem Ausbruch der Euro-Krise ein moderates Haushaltsdefizit. Aber die Produktivität,
die seit zwei Jahrzehnten Nullwachstum aufweist, hat die Schuldenstandsquote
auf untragbare Höhen geschossen.
Wie sollen 40% Kürzungen im spanischen Haushalt für Forschung (seit 2009)
helfen, dass Spanien ein „innovatives
Land“ wird, um mit Deutschland in Konkurrenz zu stehen, wo die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung um 15%
erhöht worden sind?
Während die meisten der radikalen
Technologien, die heute das iPhone so „smart“ machen, durch den Staat finanziert wurden, zahlt Apple
relativ wenig für die öffentliche Hand in Form von Steuern.
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