Paul Krugman
erzählt in seiner lesenswerten Kolumne („Bits
and Barbarism“) am Montag in NYTimes eine Geschichte von drei Geld-Gruben.
Es ist zugleich eine Geschichte der geldpolitischen Rückentwicklung: eine
seltsame Bestimmung vieler Menschen, um die Uhr des Fortschritts Jahrhunderts zurückzudrehen.
Die erste
Geld-Grube ist die Porgera Tagebaugoldmine in Papua-Neuguinea, einer der
Top-Produzenten der Welt. Die Mine hat einen schrecklichen Ruf in Sachen
Menschenrechtsverletzungen. Aber die Goldpreise liegen heute, während sie von
ihrem letzten Höhepunkt gefallen sind, immer noch drei mal so hoch wie vor
einem Jahrzehnt. Es wird daher weiter gegraben.
Die zweite
Geld-Grube ist viel seltsamer: Die Bitcoin-Mine
in Reykjanesbaer, Island. Bitcoin ist, wie sie gestaltet ist, eine Art
virtuelles Gold. Und wie Gold kann es abgebaut werden: man kann neue Bitcoins
schaffen, aber nur durch die Lösung von sehr komplexen mathematischen
Problemen.
Die dritte
Geld-Grube ist hypothetisch. Die Geschichte geht auf das Jahr 1936. Keynes hat argumentiert, dass ein
Anstieg der Staatsausgaben notwendig ist, um Vollbeschäftigung
wiederherzustellen. Aber es gab damals wie heute einen starken politischen
Widerstand. Keynes hat neckisch nahegelegt, dass die Regierung Falschen voller
Bargeld in stillgelegte Kohlebergwerke begraben soll und der Privatsektor soll dann
Geld ausgeben, um die Flaschen wieder auszugraben.
Keynes ging
dann dazu über, darauf hinzuweisen, dass Gold-Bergbau so etwas war wie sein
Gedankenexperiment. Goldgräber unternehmen immerhin grosse Anstrengungen, um
Geld aus dem Boden zu graben, auch wenn eine unbegrenzte Menge an Geld im
Wesentlichen ohne Kosten mit der Druckmaschine geschaffen werden könnte.
Bitcoin-Rausch,
Graph: NYTimes
Keynes wäre
bestimmt hämisch amüsiert gewesen, wenn er heute erfahren würde, wie wenig sich
seither geändert hat, legt Krugman dar.
Warum
zerreissen wir heute das Hochland von Papua-Neuguinea, um unseren toten
Lagerbestand von Gold aufzustocken? Was noch bizarr ist, dass das Ganze mit
leistungsfähigen Computern rund um die Uhr (24/7) geschieht, um das tote
Inventar von Ziffern weiter zu erhöhen.
Spricht man
mit Gold Bugs und sie werden erzählen, dass Regierungen nicht zu trauen ist,
dass sie die Währungen nicht entwerten. Das Seltsame daran ist, dass solche
Entwertungen immer seltener zu beobachten sind.
Bitcoin scheint
seinen Reiz aus mehr oder weniger gleichen Quellen zu beziehen. Dazu kommt noch
sinngemäss, dass es die Zukunftsvision sei.
Aber lassen
Sie sich von raffinierten Drum und Dran nicht täuschen, was wirklich geschieht
ist ein Marsch zurück zu den Tagen, wo das Geld die Sache in Ihrem Geldbeutel war,
was klimperte. In Tropen und Tundra graben wir unseren Weg irgendwie zurück ins
17. Jahrhundert zurück, fasst Krugman als Fazit zusammen.
1 Kommentar:
Ich wünnsche dem Betreiber dieses Blogs ein gesegntes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2014.
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