Wir leiden immer noch unter den Folgen der Finanzkrise von 2008. Was sich seit dem Ausbruch der Krise in den vergangenen fünf Jahren nicht geändert hat, ist die Intensität der Diskussion über das beste Wirtschaftsmodell .
Welches Modell sollen die
politischen Entscheidungsträger an den Tag legen, um die Krise zu bekämpfen? Sollen
moderne New Keynesian Modelle, die sich während der Great Recession nicht viel nützlich erwiesen haben, angewandt
werden? Oder soll man sich an eine modernisierte Version des IS-LM-Modells,
welches aufgebaut worden war, die Great
Depression zu erklären und die Antworten auf die Fragen, die sich heute
stellen, liefert, wenden? Oder bedarf es eines völlig neuen Wirtschaftsmodells?
Um darauf zu antworten, ist es
wichtig, in Erinnerung zu rufen, dass die Wirtschaftsmodelle gebaut werden, um
spezifische Fragen zu beantworten, schreibt Mark Thoma in einem lesenswerten Artikel („Is there one economic model to rule them all?“) in The Fiscal Times. Wir haben nämlich kein grosses
Modell, um alles zu erklären, sodass das Modell, das genutzt wird, von der
Frage abhängt, die man gerade untersucht.
Ein grosses Modell, um alle
Fragen der Wirtschaft zu erfassen, wäre zu kompliziert und zu schwerfällig. Die
Modelle müssen, je nachdem, um welche Problematik es geht, angepasst werden,
hält der an der Oregon University
lehrende Wirtschaftsprofessor fest. Die Frage ist, welche Art von Modellen als
Grundlage für verschiedene Erweiterungen verwendet werden sollen, um auf
spezifische Fragen Antworten zu geben?
Eine Art ist das IS-LM-Modell, welches v.a. von Paul Krugman verwendet wird. Die andere Art sind
die eher moderneren keynesianischen Modelle.
Das New Keynesian Modell wurde
gebaut, um die Welt mit moderaten Schwankungen des BIP zu erklären. Es verfügt
über temporäre Preis-Starrheiten. Und die makroökonomischen Aggregate stehen im
Einklang mit der Verhaltensoptimierung von einzelnen Konsumenten und
Produzenten.
Für bestimmte Art von Fragen ist es
laut Thoma das beste Modell, zu verwenden.
Des Modells Popularität ist zwar während
der Great Moderation von 1987-2007
gestiegen, als es keine grossen Schocks für die Wirtschaft gab. Es hat sich
aber wenig nützlich erwiesen, die auf den Finanzschock erfolgende Great
Recession zu erklären. Die Vertreter des Modells versuchen heute, den
Finanzmarkt in das Modell einzubauen.
Das IS-LM-Modell war auf der
anderen Seite nach der Great Depression gebaut worden, um genau die Art von
Fragen, die heute im Sog der Great Recession auftauchen, zu untersuchen:
Liquiditätsfalle, Sparparadoxen usw. Dieses Modell, das gebaut wurde, um ganz
spezifische Probleme anzugehen, hat bisher besser funktioniert als ein
allgemeines Modells, das versucht, die ganzen Fragen in einer Volkswirtschaft
zu untersuchen.
Fazit: Es gibt allem
Anschein nach nicht eine einzige Art von makroökonomischen Modellen, die sich
als die Beste für alle Fragen erweist. Arnold Kling denkt, dass es vielen schwer fallen werde, die Idee, zu
akzeptieren, dass die Wirtschaftsmodelle je nach Umständen gewechselt werden
sollen, wie Mark Thoma andeute. Das ist aber genau das, was die Ökonomen seit
mehr als 50 Jahren tun.
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