Die Fed hat gestern angekündigt,
dass sie von Januar an nur noch Anleihen (UST und MBS) in Höhe von 75
Mrd USD im Monat kaufen will. Das bedeutet, dass die Anleihekäufe um 10 Mrd.
USD pro Monat verringert werden. Damit beginnt das sog. Tapering
offiziell im Januar 2014.
Der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke
hat aber unterstrichen, dass das Tapering
nicht Tightening bedeutet.
Sprich: Die Drosselung löst nicht automatisch Zinserhöhung aus. Daraus folgt,
dass die nominalen Zinsen weiterhin auf der Null-Grenze verbleiben.
Die Fed folgt ferner keinem
vorgegebenen Kurs. Bernanke hat betont, dass die Arbeitslosenquote auf 6,5% oder tiefer fallen muss, bevor das
Ende der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) endgültig besiegelt werden kann.
Die Fed hat das Tapering v.a. mit
dem Hinweis auf die Fortschritte in ihrer Zielsetzung gerechtfertigt,
wie Tim Duy in seinem Blog unterstreicht: „Im Lichte
der kumulativen Fortschritte in Richtung maximale Beschäftigung und die
Verbesserung der Aussichten für die Arbeitsmarktbedingungen beschloss der
geldpolitische Ausschuss, das Tempo ihrer Wertpapierkäufe bescheiden zu
reduzieren“.
Makroökonomische Prognosen des geldpolitischen
Ausschusses (FOMC) der US-Notenbank (Fed) vom 18. Dezember 2013, Graph: Morgan Stanley
Entgegen allen Unkunrufen hat die
Ankündigung, die QE-Politik in
massvollen Schritten zurückzufahren, keine Panik an den Märkten ausgelöst. Die
Wallstreet hat die Fed-Mitteilung mit einem Kursfeuerwerk begleitet. Der
Dow-Jones Index legte um ca. 2% auf 16‘618 Punkte zu, während der S&P-Index
um 1,7% auf 1'811 Punkte gestiegen ist.
US-Arbeitslosenquote, Graph: Morgan Stanley
Die Fed hält ausserdem am forward guidance Ansatz weiterhin fest,
ohne aber eine besondere neue Gewichtung. Stattdessen hat die Fed die Schwelle für die
Arbeitslosenquote auf „6,5% und tiefer“ angepasst. Eine Frage, die immer wieder
aufgeworfen wird, ist aber, wann die erste Zinserhöhung kommt? Die Future Märkte erwarten die Zinserhöhung nicht
vor dem vierten Quartal 2015.
US-Arbeitsmarkt Partizipationsrate,
Graph: Morgan Stanley
Was interessant ist,
festzuhalten, dass die Fed die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE-Policy) nicht als eine natürliche
Erweiterung der Geldpolitik betrachtet, wenn die nominalen Zinsen auf der
Null-Grenze aufprallen, sondern als ein separates, zusätzliches Instrument. Die
QE-Politik funktioniert durch die Senkung der Laufzeitprämie (term premium). Aber in gewöhnlichen
Zeiten kann dies auch mit forward
guidance erreicht werden, so die Fed.
Da die QE-Politik gewisse „Nebeneffekte“
(wie z.B. Unsicherheit in Bezug auf die Gestaltung der Geldpolitik via
Laufzeitprämie und Ausdehnung der Fed-Bilanz) hat, scheint die Fed das
Wertpapierkaufprogramm nach und nach zurückfahren zu wollen, bevor die "Kosten" die
Vorteile überwiegen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen