Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
gibt den Gesamtwert aller Güter und Dienstleistungen an, die in einer
Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres hergestellt wurden, und dem Endverbrauch
dienen.
Die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage (GDP) setzt sich aus dem privaten Konsum (C), Export (X), Investitionen
(I) und Staatskonsum (G) zusammen:
GDP = C + I + G + (X – M)
Um die Vollbeschäftigung zu
erreichen, muss die Nachfrage gesteigert werden. Der private Verbrauch ist vom
Volkseinkommen abhängig und hat in dieser Gleichung eine Gewichtung von rund
70% sowohl in den USA als auch in Europa.
Der Staat kann auf die inländische
Nachfrage Einfluss nehmen. Die Investitionen von Unternehmen führen nicht automatisch zu einer Erholung der Wirtschaft, nur weil die Zinsen niedrig sind. Da die Selbstheilungskräfte des Marktes nicht
funktionieren, muss der Staat in Depressionen die Ausgaben erhöhen und ein
Haushaltsdefizit in Kauf nehmen.
Zudem belastet die Austeritätspolitik
die Inlandsnachfrage in Europa besonders. In den vergangenen sechs Jahren war
die Binnennachfrage ohnehin durch anhaltende Rückgänge gekennzeichnet. Nun
senkt die internal devaluation auch das verfügbare Einkommen.
Abnehmende Binnennachfrage in
Europa, Graph: Morgan Stanley
Auch in den USA hat sich die
Binnennachfrage in den vergangenen vier Jahren mit einem langsameren Tempo
entwickelt, im Jahresvergleich durchschnittlich mit 1,8% von 2010 bis 2013 als
in der Zeitperiode von 2003 bis 2007 mit einem Jahresdurchschnitt von 2,9%, wie
Morgan Stanley in einer heute
vorgelegten Forschungsarbeit darlegt.
Schwache Binnennachfrage in den
USA, Graph: Morgan Stanley
Fazit: Der langanhaltende
Rückgang der Preise und Löhne kann nicht mehr ertragen werden. Die
rezessionsbedingte Produktionslücke (output gap) ist sehr schmerzhaft. Ausgabenerhöhungen sind das geeignetste
Mittel für die Bekämfung der schweren Rezession und der Arbeitslosigkeit.
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