Es sind sechs Jahre vergangen, seit
die US-Wirtschaft in die Great Recession geraten ist. Vor vier und einhalb
Jahren hat die Erholung der Wirtschaft offiziell begonnen. Aber die
Langzeitarbeitslosigkeit bleibt katastrophal hoch, schreibt Paul Krugman in
seiner lesenswerten Kolumne („The Punisment Cure“) am Montag in NYTimes.
Und die Republikaner haben eine
Theorie darüber, was geschieht: Die Arbeitslosenversicherung, die die
berechtigten Arbeitslose i.d.R. mit rund 40-50% ihres vorherigen Lohns unterstützt,
den Anreiz verringere, einen neuen Job zu suchen. Im Ergebnis, wie die Story
weiter erzählt, bleiben die Menschen länger arbeitslos. Insbesondere wird
behauptet, dass das Emergency
Unemployment Compensation Program, welches Arbeitnehmern über die übliche
Grenze von 26 Wochen Unterstützung zukommen lässt, erkläre, warum es heute in
Amerika vier Millionen Langzeitarbeitslose gebe, aus nur einer Million im Jahr
2007.
Dementsprechend hat die GOP vor,
das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit so anzugehen, dass den Langzeitarbeitslosen noch mehr Leid hinzugefügt wird: Kürze die Unterstützung und sie
werden hingehen und sich eine neue Arbeit suchen! Wie soll man einen neuen Job
finden, wenn es drei Mal so viel Arbeitssuchende gibt als offene Stellen? Das sind
natürlich bloss Details.
Die Ansicht der meisten Arbeitsökonomen ist jetzt, dass das Arbeitslosengeld nur eine
geringfügige negative Auswirkung auf die Arbeitssuche hat. Und in der
Wirtschaft von heute gibt es überhaupt keinen negativen Effekt auf die
Gesamtbeschäftigung. Ganz im Gegenteil: Das Arbeitslosengeld hilft,
Arbeitsplätze zu schaffen. Und die Kürzung der Unterstützung würde die Situation
verschlimmern, mit dem Nebeneffekt der Verringerung des Einkommens und damit
der Konsumausgaben.
Man soll aber nicht erwarten, dass
prominente Republikaner ihre Ansichten ändern würden, ausser vielleicht, dass
sie zusätzliche Gründe finden, die Arbeitslose zu bestrafen. Zum Beispiel hat Senator
Rand Paul neulich eine Forschungsarbeit zitiert, wonach Langzeitarbeitslose wegen
der langfristigen Unterstützung der Arbeitslosigkeit es schwer haben, wieder im
Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Das heisst, dass das Arbeitslosengeld den
Arbeitslosen eigentlich einen „Bärendienst“ leiste.
Die gute Nachricht ist, so
Krugman, dass das Weisse Haus und Demokraten im Senat versuchen, das Problem
der auslaufenden Arbeitslosenunterstützung anzupacken. Die schlechte Nachricht
ist, dass sie allem Anschein nach nicht bereit sind, den Ausbau der
Unterstützung als Voraussetzung für ein Budget-Deal zu machen, was laut Krugman bedeutet, dass
sie wirklich nicht bereit sind, Widerstand zu leisten.
So sind die Chancen, sagt Krugman
als Fazit, es tue ihm leid, zu sagen, dass die Langzeitarbeitslosen dank einer
perfekten Ehe der Unempfindlichkeit (ein kompletter Mangel an Empathie für die Menschen
in Not) abgeschnitten werden mit einer schlechten Wirtschaftspolitik im Hintergrund.
War das aber nicht schon immer die Geschichte, die in letzter Zeit hinter fast allem
steht?
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