Mittwoch, 15. Dezember 2010

Warum eine Reihe von Kolumnisten Obama plötzlich loben

Eine Reihe von Kolumnisten, die wollen, dass Obama scheitert, loben die kürzlich erzielte Abmachung zwischen der Administration und den Republikanern zur Verlängerung der Bush-Steuersenkungen für die Reichen. Das Motiv hat drei gemeinsame Merkmale. Alle zielen darauf ab, Obamas Präsidentschaft zu zerstören, schreibt William K. Black in einem lesenswerten Essay im Blog New Economic Perspectives. (1) Die Chuzpe dieses Aspektes ist wunderlich, dass solche, die Obamas Politik hassen, sagen, dass Obama seine Stärke demonstriere, indem er sich von Bush-Steuersenkungen für die Reiche Gefangen nehmen lässt, (2) Sie behaupten, dass Obama den Kurs der Mitte einschlage, indem er die Steuersenkungen für die Reiche akzeptiere und (3) sie behaupten, dass Obamas Angriffe auf seine stärksten Befürworter im Wesentlichen eine brillante Politik sei, um seine Präsidentschaft zu retten.

Dana Milbank’s jüngste Kolumne ist eines der Beispiele der genannten Motive, bemerkt Black weiter. Der Titel des Kommentars schliesst den ersten Aspekt ein: „Obama finally stands his ground“ („Obama bleibt standhaft“), was natürlich bedeuten soll, dass Obama bisher versagt habe, seinen Mann zu stehen, indem er sein Versprechen, Bush-Steuersenkungen für die Reiche zu beenden, verleugnet. Milbank sagt ausserdem, dass, während die Verlängerung der Bush-Steuersenkungen für die Reiche dumm sei, Obamas Abmachung, diese Steuersenkungen zu verlängern, die erste gute Tat gewesen sei, die Obama je gemacht habe und was Milbank mit Stolz erfülle. Milbank ist schliesslich stolz, weil Obama seine stärkten politischen Unterstützer missbillige, nämlich die „Liberalen“, die Milbank verabscheut. Milbanks Erklärung, warum er Liberale verabscheue, ist nichts anderes als konservativen Republikanern nachplappern. Die drei gemeinsamen Aspekte sind auch im Kommentar von Mark Penn vorhanden, schildert der an der University of Missouri, Kansas City lehrende Rechtsprofessor. In einer Reihe von unwahren Sätzen wiederholt Penn die Behauptung, dass Obama sich zum Kurs der Mitte gewandt habe.

Die Kolumnisten investieren viel Zeit, um Geschichten zu erdichten, weil sie denken, dass hochrangige Mitglieder der Regierung Liberale so hassen und so verzweifelt über die Komplimente sind, dass sie in die Falle laufen würden, gerade die Menschen zu loben, die sie hassen und sich wünschen, dass sie scheitern, argumentiert Black weiter. Sie hoffen, dass die Regierung ihre Ratschläge entgegennehmen und sich selbst zerstören würde und die Demokratische Partei diese Politik übernähme, um der Nation zu schaden und Obama wegen seiner Wahlkampf-Versprechen hintergehen würden, erklärt der ehem. Senior Financial Regulator, Wirtschaftskriminalitätsexperte und Autor des BuchesThe Best Way to Rob a Bank is to Own One“.


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