Ist das EU-System überfordert? Wolfgang Münchau schreibt in einem Kommentar („A hopeless Europe“) in FT, dass das Krisenmanagement in der Euro-Zone „überfordert“ ist, und zwar im intellektuellen und emotionalen Sinne. Es gebe dafür kein vergleichbares Wort im Englischen. Paul Krugman hebt daran anknüpfend hervor, dass das englische Wort „overmatch“ die Situation angemessen beschreiben würde. Was Krugman im Übrigen als besonders belastend empfindet, ist die Art und Weise, wie die wichtigsten Akteure die Geschichte umschreiben. Beispielsweise erzählt Wolfgang Schäuble uns, betont Krugman, dass Haushaltsdefizite einer der Hauptgründe für die Krise gewesen sind. „In welcher Welt?“, fragt der Nobelpreisträger völlig zu Recht. Denn Irland und Spanien hatten am Vorabend der Krise jeweils einen Haushaltsüberschuss. Die amerikanische Krise war eindeutig vom Privatsektor, nicht von der Verschuldung des öffentlichen Sektors angetrieben.
In diesem Sinne „sind wir sowohl im Hinblick auf den Willen als auch auf die geistige Klarheit überfordert“, fasst Krugman zusammen.
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