Ben Bernanke im CBS-Interview

Der Vorsitzende der amerikanischen Zentralbank, Ben Bernanke hat in einem am Sonntagabend gestrahlten Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CBS den Kauf von Staatsanleihen durch die Fed angesichts der schwachen Erholung der Wirtschaft und der hohen Arbeitslosigkeit verteidigt. Zudem hat Bernanke eine weitere mengenmässige geldpolitische Lockerung (QE=quantitative easing) nicht ausgeschlossen.

CBS: Einige Leute denken, dass die 600 Mrd. $ eine schreckliche Idee ist.

Bernanke: Nun, ich kenne, dass einige Leute das denken, aber was sie tun ist, auf einige Risiken und Unsicherheiten zu schauen, was mit der Umsetzung dieser Massnahme zu tun hat. Aber was sie nicht tun ist, dass sie nicht auf das Risiko des Nicht-Handelns schauen.

CBS: Viele Menschen glauben, dass das höchst inflationär sein könnte, dass es eine gefährliche Sache ist, es zu versuchen.

Bernanke: Nun, diese Angst vor Inflation ist übertrieben. Wir haben es sehr, sehr sorgfältig geprüft. Wir haben alle Varianten analysiert. Ein Mythos ist, dass das, was wir tun, Geld-Drucken ist. Wir drucken nicht Geld. Der Bargeldumlauf ändert sich nicht. Die Geldmenge ändert sich nicht nennenswert. Was wir tun ist, die Zinssätze zu reduzieren, indem wir US-Treasury Bonds kaufen. Und durch die Zinsreduzierung hoffen wird, dass die Wirtschaft schneller wächst. Der Trick ist also, den geeigneten Zeitpunkt zu finden, diese Massnahme wieder rückgängig zu machen. Und das ist, was wir tun werden.