Der Goldpreis ist am Mittwoch auf einen neuen Rekordwert geklettert. Mit 1'409 $ näherte sich das Edelmetall seinem letzten Höchststand von 1'430,95$ vom 7. Dezember an. Die Nachfrage nach Rostoffen scheint bei einer anziehenden Weltkonjunktur wieder zuzunehmen. Die Frage nach Rohstoffpreisen bleibt eine merkwürdige Angelegenheit, schreibt Paul Krugman in seinem Blog. Die Leserschaft ist verunsichert, was jetzt los ist. Ist es „money printing“ oder Gier, was die Preise derzeit antreibt? Warum muss es aber immer einer dieser beiden Gründe sein? Warum nicht Angebot und Nachfrage? Was wir sehen, ist ein Anstieg des relativen Preises für Rohstoffe im Vergleich zu anderen Gütern und Dienstleistungen. Das ist, was normalerweise passiert, wenn eine zyklische Erholung der Wirtschaft stattfindet, erklärt Krugman. Es gibt also keinen ersichtlichen Grund, warum das Ganze als ein Anzeichen einer ominösen Inflation angesehen werden soll. Was ist aber mit Spekulation? Aufmerksame Leser werden sich erinnern, dass Krugman in den Jahren 2000-2001 argumentiert hatte, dass Manipulation für die Strom-Krise in Kalifornien verantwortlich war, nicht ein Mangel daran, was später durch die Veröffentlichung der Informationen unter den Händlern belegt worden ist.
Es war aber Paul Krugman, der in den Jahren 2007-2008 der Spekulationsinterpretation gegenüber skeptisch blieb, weil die Anzeichen für Lageraufbau fehlten. Und es ist eine Tatsache, dass die Preise in der Gegenwart immer noch weit unter dem bisherigen Höchststand verlaufen und keine „funny business“ daran beteiligt ist.
Fazit: Grundsätzlich sieht es nach einer rasch wachsenden Nachfrage in aufstrebenden Ländern (allerdings nicht hierzulande) aus, und zwar in Verbindung mit begrenztem Angebot. Die wachsende Industrialisierung in den Schwellenländern erhöht den Bedarf an Metallen. Es ist jedoch seltsam, warum die Art und Weise, wie Angebot und Nachfrage funktionieren, auf beiden Seiten des politischen Spektrums als etwas Dunkles und Böses wahrgenommen wird.
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